Fehlalarme: Freiwillige Feuerwehr Langförden rückt häufig umsonst aus
129-mal mussten die Langfördener 2022 ausrücken. 23-mal davon hatten Brandmeldeanlagen unberechtigt Alarm geschlagen.
Christoph Heinzel | 20.03.2023
129-mal mussten die Langfördener 2022 ausrücken. 23-mal davon hatten Brandmeldeanlagen unberechtigt Alarm geschlagen.
Christoph Heinzel | 20.03.2023
Feuerwehrführung und Ehrengäste fanden lobende Worte für die Mitglieder der Langfördener Wehr. Im Bild zu sehen sind die an dem Abend beförderten Feuerwehrkameraden. Foto: Heinzel
129-mal musste die Freiwillige Feuerwehr Langförden 2022 ausrücken. „Es war deutlich mehr los als in den letzten beiden Jahren während der Pandemie“, sagte Langfördens Ortsbrandmeister Peter Eckhardt und meinte: „Wir sind ordentlich gefordert gewesen.“ Die Einsätze verteilten sich auf technische Hilfeleistungen (67), Brandeinsätze (39) und Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen (BMA, 23). Letzteres nannte Peter Eckhardt „das leidige Thema“. Es sei ein sich über die Jahre hinwegziehendes Problem. Zu den technischen Hilfeleistungen zählen Aktionen wie die Beseitigung von Sturmschäden (29), Brandsicherheitswachen (14) wie etwa beim Volksfest in Langförden, dem Stoppelmarkt oder dem Flutlichtrennen im Vechtaer Reiterwaldstadion, Verkehrsunfälle (9), das Öffnen von Türen oder die Personensuche (5), Öleinsätze (2) und Alarmübungen (2) sowie der Einsatz wegen einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Unter die Brandeinsätze fällt auch die nachbarschaftliche Löschhilfe mit 19 Einsätzen. Dazu gehörten die Großbrände in Steinfeld (Januar) und in Bakum (Mai). Peter Eckhardt rekapitulierte das vergangene Jahr. Im Februar sei es mit den Sturmschäden losgegangen. „Da gab es eine ganze Menge“, meinte er. Im April sei die Serie der BMA-Fehlalarme gestartet. Ein Schwerpunkt für Verkehrsunfälle sei der Visbeker Damm gewesen. Es müsse abgewartet werden, ob Maßnahmen wie Tempo 70 Wirkung zeigen. Im Mai hätten die Kameraden während eines Großbrandes in Bakum erleben können, was ein Brand für eine enorme Hitzeentwicklung entfalten könne. Ebenfalls in Erinnerung sei der Brand zum Ende des Jahres gewesen. „Das ganze Haus hatte sich durch die Druckentwicklung verschoben.“ Im September habe es dann eine große Alarmübung gegeben, die viele Fehler aufgezeigt habe, welche im Anschluss beseitigt werden konnten. Einen Einblick in die Übung gab ein Kurzfilm. 2022 wurden 8807 Dienststunden geleistet. Das Gros entfiel mit 5310 Stunden auf Ausbildung und Übungen sowie Lehrgänge (345). Dementsprechend wurden in Brand- und Hilfeleistungen 3152 Stunden investiert. Die Freiwillige Feuerwehr Langförden habe aktuell 87 Mitglieder, 9 in der Altersabteilung und 14 in der Jugendfeuerwehr. Das Durchschnittsalter liege bei 35 Jahren. Tim Weustermann von der Jugendfeuerwehr gab einen Einblick in die Aktionen des Feuerwehrnachwuchses in 2022. Man habe sich 28-mal getroffen und 3009 Dienststunden absolviert. Davon entfallen 1880 auf das Pfingstzeltlager in Borringhausen. Dort haben die Langfördener den 13. von 18 Plätzen belegt. Im März hatten sie zudem an der Müllsammelchallenge teilgenommen und sammelten 2,5 Tonnen Müll in und um Langförden ein, darunter eine Fritteuse samt Fett, Autoreifen oder einen Pflug für einen Rasenmähertraktor. Im August fand zudem eine gemeinsame Übung mit der Jugendfeuerwehr Vechta statt. Vor den Reden der Ehrengäste wurde Simon Hermes als neuer stellvertretender Ortsbrandmeister vorgeschlagen. Die endgültige Ernennung erfolgt durch den Rat der Stadt Vechta nach Anhörung des Kreisbrandmeisters Matthias Trumme und des Ortsrates von Langförden, erläuterte Sandra Sollmann, Vechtas Erste Stadträtin. Bevor der inoffizielle Teil des Abends beginnen konnte, gab es noch die Grußworte von Stadtbrandmeister Jan-Arthur Müller, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Michael Ahrling, Sandra Sollmann und Ortsbürgermeister Dirk Lübbe, der die Professionalität der Kameraden lobte. Zudem bedankte sich Vechtas Bürgermeister Kristian Kater für die „Höchstleistungen, die sie immer erbringen“. Beförderungen:
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