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Wegen Geflügelpest: Halter fordern landesweite Stallpflicht

Die Geflügelpest ist wieder zurück. In Garrel wurden zuletzt zwei Fälle bestätigt. Die Tierseuche breitet sich ungewöhnlich stark aus – aus Sicht der Halter muss der Staat handeln.

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Die Geflügelpest breitet sich in Niedersachsen aus – die Geflügelhalter fürchten um ihre Tierbestände. Archivfoto: dpa/Bahlo

Die Geflügelpest breitet sich in Niedersachsen aus – die Geflügelhalter fürchten um ihre Tierbestände. Archivfoto: dpa/Bahlo

Angesichts der sich schnell ausbreitenden Geflügelpest fordern die Geflügelhalter eine landesweite Aufstallungspflicht in Niedersachsen. Geflügelhalter könnten nicht von sich aus entscheiden, ihre Tiere in den Stall zu bringen, sagte der Vorsitzende des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, Friedrich-Otto Ripke. „Ohne behördliche Anordnung wäre das ein Verstoß gegen die Vermarktungsnorm“, erklärte Ripke der dpa.

Es sei sehr ungewöhnlich, dass es seit Anfang Oktober so viele Ausbrüche der Geflügelpest in so vielen Ländern gegeben habe, sagte Ripke: „In nur 3 Wochen in sieben Bundesländern, das gibt schon Anlass zu großer Sorge.“ Neben Niedersachsen – davon zwei Fälle in der Gemeinde Garrel – seien auch Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern und Thüringen betroffen. Deutschlandweit hätten bereits rund 241.000 Tiere aufgrund eines Geflügelpest-Ausbruchs mit dem hochansteckenden Virus H5N1 getötet werden müssen, erklärte der Verbandschef. 

Vor allem Tiere in Freilandhaltung gefährdet

Für Tiere in Freilandhaltung sei der Stall nicht als Biosicherheit, also als Maßnahme zum Schutz vor einer Ansteckung, vorgesehen, sagte Ripke. Zwar sei die Freilandhaltung ein Beitrag zum Tierwohl. Das dürfe allerdings nicht dazu führen, dass Tiere, die in Auslaufhaltung gehalten werden, sterben und die Tierhalter ökonomisch in Not geraten. „Wenn der Bestand gekeult werden muss, ist die Existenzgrundlage weg.“

Ein Problem mit dem Aufstallen haben nach Angaben Ripkes die Gänsemäster. Die kurz vor der Schlachtung stehenden Tiere ließen sich nicht in einen Stall sperren, weil sich die Tiere gegenseitig verletzen würden. Denkbar wäre es, den Auslauf zu begrenzen oder die Futterstellen mit Netzen zu überspannen, denn auch Wildvögel würden gerne an diesen Futterstellen fressen. Allerdings seien die ersten Gänse schon zur Schlachtung unterwegs, sagte Ripke. Insofern sei das Problem nicht ganz so hart, wie es vordergründig aussehe.


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