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Nach 10 Monaten taucht die Geflügelpest im Landkreis Cloppenburg wieder auf

In einem Stall in Garrel besteht der Verdacht auf Geflügelpest. Mehr als 20.000 Puten werden aktuell getötet. Alle Infos gibt es hier (Karte).

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Archivfoto: dpa

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Nach einer 10-monatigen Pause gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand wieder einen Fall von Geflügelpest im Landkreis Cloppenburg. Wie die Cloppenburger Kreisverwaltung am Dienstagnachmittag mitteilt, besteht in einem Putenbetrieb in der Gemeinde Garrel ein Verdacht auf die hochansteckende Vogelgrippe-Variante. Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg habe bereits einen positiven Befund auf H5 am Dienstag bestätigt.

Derzeit fehlt noch das Urteil des Friedrich-Loeffler-Instituts, welches das nationale Referenzlabor ist. Aufgrund des positiven H5-Befundes aus Oldenburg wurde aber bereits mit der tierschutzgerechten Tötung von 20.143 Puten im Alter von 9 Wochen begonnen, heißt es am Dienstagnachmittag seitens der Cloppenburger Kreisverwaltung.

Zeitpunkt und Ort des mutmaßlichen Ausbruchs nicht überraschend

Der letzte gemeldete Fall von Geflügelpest im Landkreis Cloppenburg war am 12. Dezember 2024. Auch in diesem Fall war ein Putenbetrieb in der Gemeinde Garrel betroffen. Der Zeitpunkt und die Örtlichkeit des aktuellen Geflügelpest-Falls kommen nicht von ungefähr: Aktuell sind die Zugvögel auf dem Weg in Richtung Süden. An der Thülsfelder Talsperre – also in unmittelbarer Nähe zu den Geflügelställen in der Gemeinde Garrel –  rasten besonders viele Wildvögel, die eine potenzielle Gefahr sind, das Virus einzuschleppen. Gleichzeitig ist vor allem in den Gemeinden Garrel und Bösel die Dichte von Putenställen besonders hoch.

Geflügelpest sei für Hausgeflügel hochansteckend und verlaufe mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen, teilt die Cloppenburger Kreisverwaltung am Dienstag mit. „Bei Hühnern und Puten können innerhalb weniger Tage bis zu 100 Prozent der Tiere erkranken und sterben“, erklärt Kreissprecher Frank Beumker. Kranke Tiere scheiden den Erreger massenhaft mit dem Kot sowie mit Schleim oder Flüssigkeit aus Schnabel und Augen aus. Bei direktem Kontakt stecken sich andere Tiere durch Einatmen oder Aufpicken von virushaltigem Material an. Auch Eier, die von infizierten Tieren gelegt werden, können virushaltig sein.

Diese Szenarien sind zu erwarten

Für den Landkreis Cloppenburg – bekanntlich eine Region, in der sehr viel Geflügel gehalten wird und daher mindestens die Hochburg der Putenhaltung – wird die voraussichtliche amtliche Bestätigung des neuen Geflügelpest-Falls unmittelbare wirtschaftliche Folgen haben. Zur erwarten ist die Einrichtung einer Schutzzone (Radius: mindestens 3 Kilometer) und einer Überwachungszone (Radius: 10 Kilometer), die rund um den betroffenen Stall gezogen werden. In diesen Zonen kann dann unter anderem eine Teilausstallung verboten werden. Sollte die amtliche Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts folgen, wird der Landkreis Cloppenburg dies mit einer Allgemeinverfügung erlassen. Diese Zonen werden in diesem Fall dann auf dieser Karte angezeigt:

Mit Blick auf die letzten Jahre ist indes die Befürchtung begründet, dass es wohl nicht ein Einzelfall bleiben wird. Seit nunmehr 4 Jahren hat jeweils in den Herbstmonaten eine Geflügelpest-Welle ihren Anfang genommen. Probate Schutzmaßnahme war unter anderem eine kreisweite Stallpflicht für Freilandgeflügel. Davon ist zumindest jetzt – noch – nicht die Rede.

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