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OM-Zukunftsmacherin 2023: Nachhaltigkeit und Umwelt liegen Maryann Zantopp am Herzen

Maryann Zantopp wagte vor 5 Jahren mit dem eigenen Friseursalon den Schritt in die Selbstständigkeit. Seither ist sie mit ihrem Haaratelier Feuer und Flamme für interessante und karitative Ideen .

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Nachhaltig: Mit verschiedenen Aktionen setzt sich Maryann Zantopp mit ihrem Friseursalon für das Klima und die Umwelt ein. Foto: privat

Nachhaltig: Mit verschiedenen Aktionen setzt sich Maryann Zantopp mit ihrem Friseursalon für das Klima und die Umwelt ein. Foto: privat

Die Cloppenburgerin Maryann Zantopp gehört zu den 15 Nominierten zur Wahl der Zukunftsmacherin 2023, die am 29. Juni durch die OM-Medien gekürt wird. Als die junge Frau erfahren hat, dass sie zum engeren Kreis der Ausgewählten gehört, war die Freude riesig. „Damit habe ich nicht gerechnet“, gibt sie im Gespräch mit OM-Medien zu. Die 32-Jährige betreibt seit 5 Jahren das Haaratelier in Cloppenburg. Eher durch eine glückliche Fügung ist sie mit einem kleinen Salon gestartet; dass sie heute elf Mitarbeiterinnen beschäftigt und erneut weitere Frisierplätze schafft, zeigt den Erfolg der letzten Jahre.
Auf ihrem Weg dorthin hat sie viel Unterstützung erfahren. „Die meiste Rückendeckung und Motivation habe ich wider Erwarten vom anderen Geschlecht erfahren“, resümiert sie.

Dabei war es nicht unbedingt von Anfang ihr Traum, einen eigenen Salon zu betreiben. „Ich wollte mich in meinem Angestelltenverhältnis zunächst weiterentwickeln und habe die Meisterschule besucht. Dann ist zur richtigen Zeit ein Stein ins Rollen gekommen“, erinnert sie sich. Die Idee der Selbstständigkeit war geboren. Zunächst mobil unterwegs, ergab sich durch eine glückliche Fügung die Möglichkeit, die Räume an der Bahnhofstraße zu einem Friseursalon umzugestalten. „Mein Vermieter und Hausverwalter haben mich in dieser Zeit sehr unterstützt“, freut sie sich.
Seither ist sie Feuer und Flamme und hat viele interessante, spannende und karitative Ideen, die aus ihr heraussprudeln. „Die Flamme wächst um so mehr, denn so, wie es sich entwickelt hat, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt sie. „Ich habe ein ganz tolles Team, das mich unterstützt“, ist sie stolz auf „ihre Mädels“. Die haben sie (vor allem) sehr stark während der Coronazeit unterstützt. „Ich weiß nicht wie, aber wir haben es geschafft; dank des Teams und der tollen Kunden. Wir sind in dieser Zeit sehr gut zusammengewachsen“, reflektiert sie.

"Wenn man etwas bewegen und verändern möchte, sollte man zunächst vor der eigenen Tür kehren."Maryann Zantopp

Maryann Zantopp weiß auch, wenn man etwas bewegen möchte, sollte man zuerst vor der eigenen Tür schauen. Daraus resultierend hat sie sich bereits an einigen karitativen Aktionen beteiligt, um ihren Beitrag zum Klima und zur Nachhaltigkeit beizusteuern. Begonnen hat ihre Initiative durch die Rapunzel-Challenge. Hier werden die geschnittenen Haare gespendet und daraus Perücken gefertigt. „Dadurch habe ich gesehen, dass sich auf vielfältige Weise neue Möglichkeiten ergeben.“

So kam es, dass sie sich der Aktion „Hair help the Ocean“ angeschlossen hat. Aus den gesammelten Haaren werden Filtermatten für Wasseroberflächen hergestellt. Diese Haarmatten eignen sich hervorragend dazu, als natürliches Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste in Gewässern wie Meere, Flüsse und Seen eingesetzt zu werden. So trägt das Haaratelier auf zweierlei Weise zu etwas Gutem bei. „Wir spenden nicht nur die Haare, sondern reduzieren automatisch unseren Müll“, erläutert die Saloninhaberin. Das macht der Salon ebenso mit der Alufolie, die für die Strähnchen verwendet werden. „Anstatt sie in den Müll zu geben, sammeln wir die Folie, aber auch Haarspray-Dosen und Farbtuben. Das wird wiederum recycelt und für neue Friseur-Folien verwenden. „Wir bieten zudem auch noch an, unsere Produkte in Salon wieder auffüllen zu lassen, um somit den Verpackungsmüll zu reduzieren“, erklärt die Meisterin den Kreislauf.


Alle Informationen zur Zukunftsmacherin 2023 finden Sie auf unserer Themenseite.


Stolz ist Maryann Zantopp auch, dass das Haaratelier seit kurzem der erste als klimapositiv zertifizierte Salon im Umkreis ist. Die Energieemissionen des Salons sind vom TÜV Rheinland geprüft worden. „Anhand unserer ermittelten Emission werden Wälder aufgeforstet und verschiedene Bäume gepflanzt. In Deutschland, Österreich Afrika und Indonesien gibt es für diese Aktion „Cut climate Change“ spezielle Wälder, die langfristig dem Klima zugute kommen“, erklärt sie die Idee dahinter. „Es ist so einfach und es macht Spaß, etwas zu einem positiven Klima beizusteuern“, sagt sie. Viele Kleine werden gemeinsam zu etwas Großem, möchte Maryann Zantopp auch andere Kollegen inspirieren. „Das Klima betrifft uns alle und verbindet generationsübergreifend. Auf diese Weise können wir Dinge, die unvermeidbar sind, wenigstens ausgleichen und so zur Nachhaltigkeit beitragen."

"Natürlich bin ich auch ein wenig stolz."Maryann Zantopp

Rückblickend auf die vergangenen 5 Jahre sagt sie: „Ich plane nichts mehr bis ins kleinste Detail, viele schöne Sachen haben sich per Zufall ergeben“, gibt sie zu. Dass sich Frauen mehr vernetzen und austauschen, das ist die Idee, die hinter der Zukunftsmacherin steht. „Das finde ich toll, denn leider habe ich auch an der einen oder anderen Stelle gemerkt, dass Frauen vielleicht manchmal Angst haben, dass jemand anderes ihnen die Butter vom Brot nimmt. Sie sollten viel mehr Energie darin investieren, sich zu vernetzen, sich zu inspirieren und vor allem zu unterstützen“, sagt die Cloppenburgerin, die andere motivieren möchte, ihren eigenen Weg zu gehen. „Wenn man sich seiner Sache sicher und bewusst ist, sollte man den Mut haben, es zu machen“, sagt sie aus eigener Erfahrung. „Natürlich bin ich ein wenig stolz darauf“, sagt sie. Gerade die Anfangszeit habe ihr viel Kraft abverlangt. Sie musste über einige Steine klettern, sagt aber selbstbewusst: „Viele Steine ergeben eine Säule!“
„Ich bin immer auf der Suche nach Ideen für mein Haaratelier.“ Neuen Dingen gegenüber ist Maryann Zantopp aufgeschlossen und so hat sie im letzten Jahr die 4-Tage-Woche für ihre Mitarbeiterinnen eingeführt. „Das funktioniert sehr gut und alle profitieren daraus“, sagt sie. „Wenn etwas mal nicht funktioniert, habe ich trotzdem daraus gelernt. Man sollte sich immer ein paar Abzweigungen offen halten, denn es macht wenig Sinn, an etwas festzuhalten, dass keine Zukunft hat“, hat sie für sich selbst festgestellt. „Mal schauen, was die Zukunft noch bringt“, sagt sie mit Blick auf viele weitere Ideen, die sie angehen möchte.


Hintergrund:

  • Die OM-Medien zeichnen 2023 zum zweiten Mal eine Entscheiderin aus dem Oldenburger Münsterland, die in besonderer Weise die gesellschaftliche Entwicklung vorantreibt, mit dem Award "OM-Zukunftsmacherin“ aus.
  • Die Auszeichnung findet am 29. Juni in Thüle statt. Gesucht wird aus 100 Kandidatinnen eine Nachfolgerin für Sarah Dhem aus Lastrup, die 2022 den Preis entgegengenommen hat.
  • Alles zur Vorgeschichte, zur Jury und zu Vernetzungsmöglichkeiten finden Sie hier.

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