Haare für krebskranke Kinder: Garrelerin ruft zur Aktion #rapunzelchallenge2021 auf
Die Aktion findet am Dienstag (1. Juni) beim "Haaratelier" in Cloppenburg statt. Friseurmeisterin Maryann Zantopp ist darauf aufmerksam geworden und hat sofort ihre Hilfe angeboten.
Gemeinsame Aktion: Nelli Hartmann (rechts) und Maryann Zantopp freuen sich über die Spenden. Foto: Hermes
Ihre Haare sind nochmal ein Stück länger geworden, einen Teil davon will Nelli Hartmann für krebskranke Kinder spenden. Wie berichtet, möchte die Garrelerin gleichzeitig weitere Mitstreiter motivieren.
Ursprünglich war die Aktion im Februar geplant, wie so häufig machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Doch nun soll es am Dienstag (1. Juni) unter dem Motto "#rapunzelchallenge2021" an die Schere gehen. Im „haaratelier“ von Maryann Zantopp in Cloppenburg können Interessierte an diesem Tag zwischen 14 und 18 Uhr ihre Haare spenden.
"Ich bin per Zufall auf die Aktion aufmerksam geworden und fand es gleich gut", erzählt die Friseurmeisterin. Langfristig könne sie sich auch vorstellen, als Partnersalon für den Perückenhersteller zu arbeiten. Unter anderem müsse dafür aber eine Klassifizierung der Krankenkasse eingeholt werden.
Sie wollte sich die Haare nicht einfach abschneiden lassen
Die Aktion sei nun aber ein guter Startpunkt, Zantopp. Ein Ausbau unter normalen Bedingungen sei zudem denkbar. "Man kann so etwas zum Beispiel mit einem kleinen Kinderfest oder Tag der offenen Tür verbinden. Es ist ein Startschuss in die richtige Richtung", sagt Zantopp mit einem Lächeln.
Hartmann kam die Idee, weil sie sich ihre Haare nicht einfach abschneiden lassen wollte. Wachsen lassen hat sie diese seit rund 10 Jahren, sie sind inzwischen über 90 Zentimeter lang. Um bis zu 60 Zentimeter soll ihre Mähne nun gekürzt werden. "Noch einmal werde ich sie wohl nicht so lang wachsen lassen. Das ist manchmal schon schwierig mit dem Kämmen", sagt sie und lacht.
Das neue Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 1. Juni ist der Internationale Kindertag. Das passe auch ganz gut, findet Hartmann. Denn zum einen sollen an Krebs erkrankte Kinder von den Perücken profitieren. Zum anderen habe sie selbst an diesem Tag Geburtstag.
Gemeinsame Aktion: Nelli Hartmann (links) und Maryann Zantopp freuen sich über die Spenden. Foto: Hermes
Erwartet werden am Dienstag bislang 20 Teilnehmerinnen, zu Beginn werden draußen unter freiem Himmel die Zöpfe geflochten und abgeschnitten. Als Dank kümmern sich Zantopp und ihr Team anschließend unter Einhaltung der Corona-Regeln und Hygienevorschriften ehrenamtlich um den neuen Haarschnitt nach der Spende. Neben der Spendenaktion sammelt Hartmann Geld für die Deutsche Krebshilfe, von der jede Teilnehmerin auch ein T-Shirt bekommt.
Viele Zöpfe seien schon im Vorfeld eingegangen, insgesamt sind es rund 40 Spenderinnen. "Das ist schon eine Menge unter diesen speziellen Voraussetzungen", sagt Zantopp. Das Mindestmaß für Haarspenden liegt bei 25 Zentimetern (siehe Fakten unten).
Info:Wer an der Aktion teilnehmen oder Infos haben möchte, kann sich per Mail (nelli.hartmann@gmail.com) mit der Initiatorin in Verbindung setzen. Informationen und Anmeldungen gibt es auch online.
Fakten:
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe sollte der Zopf mindestens 25 Zentimeter lang sein, damit er weiterverarbeitet werden kann. Für eine Haarspende mit einer Länge ab 30 Zentimetern erhält die Deutsche Krebshilfe eine freiwillige Spende von ihrem Kooperationspartner.
Die Haarspende muss immer ein Zopf sein, idealerweise geflochten. Die Haarlänge wird ab dem oberen Zopfband gemessen. Die Haare müssen oberhalb des Zopfes abgeschnitten werden. Da bei der Herstellung der Perücke oft einige Zentimeter der Haarlänge verloren gehen, ist es hilfreich, wenn die Haarspende möglichst lang ist.
Gefärbte Haare können grundsätzlich gespendet werden – solange die Haare gesund sind. Dreadlocks, Haare mit chemischer Dauerwelle oder dauerhaft geglättetes Haar sind für Haarspenden nicht geeignet. Auch Haare, die vom Boden aufgehoben wurden und durcheinanderliegen, können leider nicht verwendet werden. Nur Zöpfe können zu Perücken weiterverarbeitet werden.
Frauen können sich eine Perücke ärztlich verschreiben lassen. In diesem Fall zahlen gesetzliche Krankenkassen die Kosten oder einen Zuschuss für eine Perücke. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche.
Bei Männern ist die Situation etwas anders, da manche Krankenkassen einen kurzfristigen Haarausfall während einer Chemotherapie oder einen altersbedingten Haarverlust für zumutbar beziehungsweise akzeptabel bewerten.
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