Die Gemeinde Steinfeld steigt aus den Planungen von Shell für eine Biomethananlage mit innovativer Rohstoffaufbereitung in Harpendorf aus. Das hat Bürgermeister Sebastian Gehrold mitgeteilt und damit entsprechende Informationen der OM-Medien bestätigt. Am Montag informierte der Verwaltungschef den Mineralöl- und Erdgaskonzern über die Entscheidung. Den ausführlichen Bericht zu den Beweggründen lesen Sie hier.
Nach seinen Angaben hatte der Verwaltungsausschuss am Donnerstag den Stopp der planungsrechtlichen Verfahren mehrheitlich beschlossen. Der Gemeinderat werde nun voraussichtlich im März des kommenden Jahres den im September 2023 gefassten Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Biogas am Grenzweg“ und die Änderung des Flächennutzungsplans aufheben – und damit das Aus für das umstrittene Großprojekt besiegeln.
Für die CDU-Fraktion wurden „rote Linien“ überschritten
Der Zeitpunkt überrascht, denn lange hatte es keine neuen Entwicklungen bei dem Thema gegeben. Ende November gab es laut Gehrold aber zwei Treffen von Verwaltung und Politik mit Vertretern von Shell und der Landwirtschaft. Dabei sprachen die Beteiligten zum einen über den Städtebaulichen Vertrag, der Eckpunkte des Vorhabens festsetzen sollte. Zum anderen ging es um die Einfuhrstoffe, also Fragen wie: Was kommt alles in die Biomethananlage? In welcher Mischung? Und was wird ausgeschlossen?
Im Anschluss an diese Gespräche habe die CDU-Fraktion, die im Gemeinderat die absolute Mehrheit hält, den Ausstieg beschlossen, teilte Peter Harpenau mit. Der Fraktionsvorsitzende begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass sich Veränderungen bei den Einfuhrstoffen und -mengen ergeben hätten. Damit sei für seine Partei eine der im Vorfeld gezogenen „roten Linien“ überschritten gewesen. Auch die ungeklärte Wasserfrage habe bei einigen Christdemokraten eine Rolle gespielt.
Europas größter Mineralöl- und Erdgaskonzern hatte ursprünglich geplant, am Grenzweg in Harpendorf eine riesige Biomethananlage zu bauen. Das Vorhaben stieß in Steinfeld auf Widerstand, unter anderem aus den Reihen der Dorfgemeinschaft Harpendorf-Düpe und der Landwirtschaft gab es Kritik.
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