Malawi-Hilfe Visbek: Wahlergebnis führt zu spontaner Reise nach Afrika
Malawi hat seit September einen neuen Präsidenten, was zu Unsicherheit im Land geführt hat. Die Vorsitzenden des Visbeker Vereins flogen deshalb nach Afrika, um sich selbst ein Bild zu machen.
Zu Besuch in einer Klasse der Jahrgangsstufe 5: Bis zu 120 Schüler, keine Schulmöbel – einige haben ihre Schultaschen aus Visbek. Foto: privat
Für 10 Tage war Werner Böttcher, zweiter Vorsitzender der Malawi-Hilfe Visbek, gemeinsam mit Dieter Varnhorn, erster Vorsitzender, sowie Theresia Varnorn Anfang Oktober in Malawi. Das, obwohl Böttcher bereits über den Sommer mehrere Monate in dem afrikanischen Land verbracht hat. Auslöser für diese erneute Reise waren die möglichen Folgen, die der Regierungswechsel nach den Wahlen in Malawi im September mit sich bringt. Das Wahlergebnis habe viele Menschen in Malawi verunsichert, lässt Dieter Varnhorn wissen. Aus diesem Grund hat die kleine Reisegruppe sich vor Ort mit den Verantwortlichen der von Visbek aus unterstützten Projekte ausgetauscht und sich aus erster Hand über die neue politische Situation in Malawi informiert. Ein Reisebericht von Werner Böttcher:
„Es ist heiß in Malawi. Nach einem circa 4-wöchigen Aufenthalt in der Heimat bei Regen und Sturm bin ich wieder zurück in Malawi. Es sollte jedoch keine Urlaubsreise werden. Täglich waren wir – begleitet wurde ich diesmal von unserem Vorsitzenden Dieter Varnhorn und seiner Ehefrau Theresia – von 7 Uhr bis zum letzten Büchsenlicht gegen 18 Uhr auf Tour.
Der Grund für diese kurzentschlossene Reise waren Änderungen seit der jüngsten Präsidentenwahl im September. Auch in Malawi wird alles teurer – Lebensmittel, Benzin und Materialien machen da keine Ausnahme – und die Inflation schreitet dabei unaufhörlich weiter.
Besuch im Bischofshaus: Dieter Varnhorn (von links), Schwester Dorice Tembo (verantwortlich für die Finanzen), Theresia Varnhorn, Weihbischof Vincent Mwakhwawa und Werner Böttcher. Foto: privat
Aber die Teresian Sisters, die sich um das Schulprojekt in Chitala kümmern, haben gut vorgesorgt. Umsichtig und vorausschauend wurden Materialien vor der Preiserhöhung organisiert, damit das gesamte Schulprojekt demnächst fertiggestellt werden kann.
Ein fertiges Schulgebäude – wir berichteten darüber – mit zwei Klassenräumen steht bereit, das Lehrer-Doppelhaus steht mittlerweile kurz vor dem Bezug. Fünf Lehrkräfte sind von der Regierung bereits zugeteilt, eine Schulleitung fehlt allerdings noch. Da dieses Schulhalbjahr kurz ist, und alle Schulen im Dezember schließen, haben die Bildungsbehörden geraten, nach der Fertigstellung des Bürogebäudes, den Unterricht erst im Januar 2026 zu beginnen, da dann der Lehrplan reibungslos umgesetzt werden kann.
Selbst das zweite Schulgebäude mit ebenfalls zwei Klassenräumen, Baubeginn Mitte August, steht mittlerweile kurz vor der Dacheindeckung. Wir waren alle stolz auf die erbrachte Leistung, die wir aber nicht hätten finanzieren können, wenn da nicht die vielen Spender gewesen wären, die mit uns fest an unsere Projekte glauben und uns sowohl finanziell und materiell treu zur Seite stehen. Hierfür möchten wir uns, auch im Namen unserer malawischen Freunde, auf diesem Weg herzlich bedanken.
Auch das Fischzucht-Projekt läuft gut an. (Das Versuchsprojekt „Ich liebe Fisch“ soll helfen, den Hungersnöten vor Ort entgegenzutreten. Ziel ist, dass die Bevölkerung in Eigenregie Fischzucht betreibt, wie Böttcher seinerzeit berichtete). Erste Fischlarven sind geschlüpft, viele Fische konnten bereits gezüchtet und verkauft werden, und die Schule, mit einer eigens dafür eingestellte Lehrerin, tut alles, um gerade dieses Projekt den Kindern nahe zu bringen.
In Mlale, beim Hühnerfarm-Projekt, geht es ebenfalls voran. Eier werden von vor Ort bis nach Lilongwe geliefert. Ein kleiner Marktstand, direkt vor dem örtlichen Convent, verkauft ebenfalls Eier und Schlachthühner in Direktvermarktung.
So endete unsere Reise für alle sehr zufriedenstellend. Mit vielen neuen Ideen und Wunschlisten traten wir am 14. Oktober die Heimreise an.
In der deutschen Heimat ist man parallel für den mittlerweile 23. Container fleißig, der in Bonrechtern gepackt wird. Gesammelt wird wie jedes Jahr Geschirr, Bekleidung, Stoffe, Nähmaschinen, Schuhe (auch Gummistiefel), Laptops, Handys, Kleinmaschinen, Werkzeug (von Schaufel über Bohrmaschine bis Hammer), Fahrräder und eben alles, was auch hier ein normaler Haushalt braucht.“
Info: Bei Fragen kann man sich an Dieter Varnhorn oder Werner Böttcher wenden.
Der Visbeker Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Hungersnöten, der medizinischen Unterversorgung und der mangelnden Schulbildung entgegenzutreten, um den Menschen eine bessere Zukunft zu bescheren.
Zudem kümmert sich der Verein um Patenschaften für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche
In Zusammenarbeit mit den Teresian Sisters und dem Bischofshaus in Lilongwe versucht der Verein „Hilfe für Malawi“, jährlich einen Container in das ostafrikanische Land zu organisieren.
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