Initiative fordert Grenzen für den Wolf
Nach diversen Vorfällen warnt eine Bürgerinitiative vor der weiteren Zunahme der Wolfspopulation.
Georg Meyer | 07.09.2020
Nach diversen Vorfällen warnt eine Bürgerinitiative vor der weiteren Zunahme der Wolfspopulation.
Georg Meyer | 07.09.2020
Glocke als Schutz? Lange werde sich der Wolf dadurch nicht irritieren lassen, glaubt Matthias Abeln. Foto: dpa
Vor einer weiteren Zunahme der Wolfspopulation warnt die „Bürgerinitiative für einen fairen Umgang Mensch-Wolf-Tier“ (BI). Vorfälle in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass die Raubtiere neben Schafen inzwischen auch größere Tiere angreifen würden. Vergangene Woche war in Friesoythe ein Hengstfohlen vermutlich von einem Wolf attackiert worden. In Menslage sei ein junges Pferd sogar getötet worden und bei Löningen hätten Wölfe zwei Rinder verletzt, berichtet Petra Appeldorn. „Natürlich werden nach wie vor Schafe gerissen“, sagt die Augustenfelderin. Und das werde auch so weitergehen, es sei denn die Wölfe bekämen klare Grenzen aufgezeigt, ergänzt Ponyhalter Josef Woltermann. Drei Wolfsrudel sind im Raum Emsland/Cloppenburg nachgewiesen. Die Elterntiere haben inzwischen Nachwuchs bekommen. Laut dem Wolfsmonitoring des Landes Niedersachsen kamen im sogenannten Werlter Rudel gleich acht Welpen zur Welt. Für das Herzlaker und das Meppener Rudel wurden jeweils drei Jungwölfe nachgewiesen. Die Mitglieder der BI können sich aber vorstellen, dass es noch mehr sind. Sie zweifeln auch an, dass es sich bei den Tieren um reinrassige Wölfe handelt. Gleichwohl machen sie sich Sorgen um die Zukunft der Weidetierhaltung: „In unserem Raum laufen im Herbst mindestens zehn große Wölfe herum“, sagt Appeldorn und fordert die Einführung einer bundesweiten Höchstzahl von nicht mehr als 500 Tieren in Deutschland. Dabei verweisen die Wolfskritiker auf den Umgang mit dem Wolf in anderen europäischen Ländern. So werden in Estland in jedem Jahr rund 100 Wölfe erlegt, berichtet der Naturschutzbund (Nabu). Aus der Obergrenze von 300 Tieren in Schweden sei in der Praxis der Jagdquoten eine Obergrenze geworden. Was der Nabu kritisiert, wäre für die BI-Mitglieder ein anzustrebender Zustand. Denn der Schutz ihrer Tiere sei trotz vielerlei Bemühungen nicht zu gewährleisten, glaubt Schäfer Matthias Abeln aus Dwergte. Daran würden auch die Glocken nichts ändern, die er seinen Schnucken umgebunden hat.Im Herbst zehn große Wölfe in der Region erwartet
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