Der Winterschlaf naht
Kolumne: Igelmädchen „Schlumpfinchen“ ist in sein Überwinterungsgehege eingezogen und schon im Halbschlaf, während „Socke“ erst einmal wieder ausziehen musste.
Sonja Gruhn | 24.11.2025
Kolumne: Igelmädchen „Schlumpfinchen“ ist in sein Überwinterungsgehege eingezogen und schon im Halbschlaf, während „Socke“ erst einmal wieder ausziehen musste.
Sonja Gruhn | 24.11.2025

Das Igelkind „Schlumpfinchen“, über das ich neulich berichtete, ist am 27. Oktober in sein Überwinterungsgehege in meinem Garten eingezogen. Von 158 Gramm Fundgewicht hatte es die kleine Fressmaschine in der Päppelstation auf rund 500 Gramm gebracht. Dank der bereits erwähnten Kamera konnte ich beobachten, wie fleißig und – vor allem – wie viel Laub sie in ihr Winterdomizil schleppte. Zweimal musste ich den kleinen Eimer nachfüllen. Kaum zu glauben, dass in der kleinen Schlafkammer jetzt auch noch ein Igel Platz findet. So wirklich toll findet sie es nicht, dass ihre Winterbehausung eingezäunt ist. Jede Nacht startete sie anfangs Ausbruchversuche, sodass ich froh war, dass ich mit Hilfe meines Vermieters quasi ein Fort-Knox-Gehege im umgekehrten Sinne gebaut hatte. Die nächtlichen Aktivitäten, bei denen sie an den Gitterstäben hochkletterte und rüttelte – ja! – sie rüttelte regelrecht und vernehmbar daran –, konnte ich dank des Tipps, Soldatenfliegenlarven unter dem Laub zu verteilen, eindämmen. Denn nun ist sie eher damit beschäftigt, mit ihrer Nase die „Leckerlies“ aufzuspüren. „Sie können wirklich kleine Ferkel sein. Stehen mit den Füßen im Essen und schlurfen anschließend mit dem gefüllten Bäuchlein noch einmal durch die Reste hindurch.“ Nicht zu Unrecht tragen Igel im Englischen den Namen „Hedgehog“, was übersetzt „Heckenschwein“ bedeutet. Sie können wirklich kleine Ferkel sein. Stehen mit den Füßen im Essen, schlurfen anschließend mit dem gefüllten Bäuchlein noch einmal durch die Reste hindurch und nutzen die Näpfe durchaus als Toilette. „Schlumpfinchen“ zeigt sich jedoch etwas zivilisierter und geht nicht selten für ihre Geschäfte in den kleinen Laubeimer, was das Sauberhalten des Geheges erheblich erleichtert. Offenbar einer inneren Uhr folgend, erwartete sie mich zumeist, wenn ich mit dem frisch gefüllten Napf kam. Inzwischen aber bekomme ich sie immer seltener zu Gesicht. Denn die Temperaturen sagen der jungen Dame, dass es bald Zeit für den Winterschlaf ist. Und zumindest was das Gewicht angeht, bin ich guter Dinge, dass sie dafür gerüstet ist. Denn mittlerweile hat sie sich 850 Gramm angefuttert, die sie gut über den Winter bringen sollten. Derweil bereitet mir das Igelmännchen „Socke“, das am 10. November eingezogen war, Sorgen. Nach knapp einer Woche musste es zurück in die Station, in der es von 90 Gramm Fundgewicht auf 610 Gramm hochgepäppelt worden war. „Socke“ schlief bereits sehr viel und fraß nicht wirklich gut, sodass er jeden Tag fast 10 Gramm abnahm. Hinzu kamen leider noch eine Augenentzündung und Darmprobleme.
Während „Schlumpfinchen“ bald hoffentlich vom Frühling träumt, muss der „Sockenschlumpf“ erst seine Medikamente verstoffwechseln. Und dann gibt es einen weiteren – hoffentlich positiven – Bericht.Zur Person:
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