Gute und schlechte Nachrichten für den örtlichen Einzelhandel: Einerseits verlieren Verbraucher die Lust am klassischen Einkaufsbummel – andererseits schätzen sie zunehmend Klein- und Mittelstädte für ihren Einkauf.
Von den Erkenntnissen einer YouGov-Umfrage kann der Einzelhandel im OM durchaus profitieren – wenn man denn die Zukunft kreativ angeht und nicht nach dem Motto: „Das haben wir ja noch nie so gemacht.“
„Wer durch Vechta oder Cloppenburg spaziert, findet durchaus eine große Auswahl – es muss nicht Bremen, Oldenburg oder Osnabrück sein.“
Verbraucher schätzen vor allem die gute Erreichbarkeit kleinerer Städte. Zudem haben viele Befragte angegeben, von Innenstädten mit den immer gleichen Filialisten gelangweilt zu sein. Eine Steilvorlage für gut sortierte, oft noch inhabergeführte Geschäfte in kleineren Orten. Das Buhlen um Kunden lohnt sich.
Natürlich müssen sich die Geschäfte vor Ort vor allem gegen den Onlinehandel durchsetzen, natürlich können sie da preislich nicht immer mithalten – wenn aber Auswahl und Beratung stimmen, wenn dann noch ein gewisser Wohlfühlfaktor in der Stadt durch Veranstaltungen, besondere Angebote und Gastronomie dazu kommt – dann sind Kunden zumindest der Umfrage zufolge bereit, das zu honorieren, statt sich haufenweise Ware nach Hause schicken zu lassen und ebenso haufenweise wieder umzutauschen.
Wer durch Vechta oder Cloppenburg spaziert, findet durchaus eine große Auswahl – es muss nicht Bremen, Oldenburg oder Osnabrück sein. Hier sind die Wege kurz, die Parkplätze oft preiswert oder sogar gratis. Von Innenstädten wird künftig aber mehr erwartet als nur ein paar Geschäfte. Man spricht so schön vom „Gesamtpaket“, und hier können viele Akteure mit anpacken, damit das vor Ort einfach attraktiv ist. Dann ist die Größe der Stadt nicht mehr unbedingt das entscheidende Kriterium.