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Neues Großprojekt am Dümmer geplant

Ein Investor möchte an der Seestraße in Lembruch auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses eine Anlage mit Hotel, Lodges und Shops schaffen. Nun berät die Politik über die Idee.

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Auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses in Lembruch möchte ein Investor einen Komplex mit Hotel, Restaurant, Wohnungen und Shops bauen. Sofern der Bebauungsplan entsprechend erweitert wird, steht eine Fläche von 14.500 Quadratmetern zur Verfügung. Foto: Sander

Auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses in Lembruch möchte ein Investor einen Komplex mit Hotel, Restaurant, Wohnungen und Shops bauen. Sofern der Bebauungsplan entsprechend erweitert wird, steht eine Fläche von 14.500 Quadratmetern zur Verfügung. Foto: Sander

Am Dümmer bahnt sich das nächste touristische Großprojekt an. Ein Investor möchte auf dem überwiegend brach liegenden Gelände des ehemaligen Kurhauses am Ende der Lembrucher Seestraße einen stattlichen Komplex mit Hotel, zwei Lodges mit Appartements, Restaurant- und Tagungsgebäude sowie Geschäften errichten. Das geht aus einer Vorlage für die öffentliche Sitzung des Lembrucher Gemeinderates am Montag (19 Uhr, Schützenhaus) hervor. Darin ist von „konkreten Planungsabsichten eines privaten Investors“ die Rede.

In der Sitzung wird es aber erst mal nur um die Zustimmung zur Neuaufstellung des entsprechenden Bebauungsplans gehen. Dieser soll um zwei Flurstücke erweitert werden, sodass für das Vorhaben des Investors 14.500 Quadratmeter, also knapp 1,5 Hektar, am Dümmerdeich in direkter Nachbarschaft zum derzeit geschlossenen Restaurant „Strandlust“ zur Verfügung stehen würden. Die Flächen hat der Investor, der öffentlich noch nicht in Erscheinung treten möchte, nach Informationen der Mediengruppe Kreiszeitung bereits im Frühjahr 2022 erworben.

Projekt wurde im vergangenen Jahr vorgestellt

Das Projekt wurde dem Lembrucher Rat Ende November vergangenen Jahres in einer nicht-öffentlichen Sitzung vorgestellt. Der Rat ist danach in seltenem Gleichklang einstimmig dafür gewesen, die Pläne voranzutreiben. Bürgermeister Michael Macke: „Wir können uns das alle gut vorstellen.“ Zumal das Projekt zu den Plänen und Beschlüssen der Gemeinde passt, die Seestraße umzugestalten und zu beleben. 

Details über das Projekt sind kaum bekannt. Klar ist indes: Die Lage ist 1a. Bis zum Dümmer-Ufer sind es nur wenige Schritte, die Erreichbarkeit über die Seestraße ist gut. Und: Das Gelände verpflichtet aus historischen Gründen gewissermaßen dazu, ein qualitativ hochwertiges Angebot zu schaffen. Denn früher stand an gleicher Stelle das „Kurhaus“ – ein Lokal, das weit über die Kreis- und Landesgrenze hinweg bekannt war und das in dieser Zeit einen erheblichen Anteil an Entwicklung und Ausbau des Tourismus am Dümmer hatte.

Das Kurhaus Lembruch, wie es sich Ende der 1930er-Jahre präsentierte.  Repro: SamtgemeindearchivDas Kurhaus Lembruch, wie es sich Ende der 1930er-Jahre präsentierte.  Repro: Samtgemeindearchiv

Erbaut 1932, wurde es bis Kriegsende 1945 bewirtschaftet, dann nutzten es die Alliierten, ehe es Pfingsten 1952 als Hotel und Ausflugslokal wiedereröffnet wurde. Heute erinnern noch alte Postkartenmotive an ein schmuckes, flaches Gebäude mit breiter Fensterfront und Brunnen inklusive Wasserspiel davor. 1973, es war die Nacht vom 2. auf den 3. April, wurde das Gebäude ein Raub der Flammen. Es brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Ruine wurde später abgerissen. Auch die „Kajüte“ stand auf dem heute verplanten Grundstück. Das Lokal, wegen Leerstands zum Schandfleck verkommen, wurde 2010 ebenfalls entfernt.

Zu der Zeit gab es letztmals Pläne, das Grundstück neu zu erschließen. Ferienwohnungen mit kleiner Gastronomie sollten entstehen. Doch daraus wurde nichts. Seither hat es keine weiteren Bemühungen gegeben, auf dem ehemaligen Kurhaus-Gelände etwas Neues zu erschaffen. Bis jetzt. Mit dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan würde der Lembrucher Rat den ersten Schritt Richtung Umsetzung des Projekts machen.

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