Energiegenossenschaft Bakum wirbt um Mitglieder
Bakumerinnen und Bakumer können sich an den drei Windenergieanlagen in Vestrup finanziell beteiligen. Wie das funktioniert, wird derzeit an mehreren Info-Abenden erklärt.
Carina Meyer | 05.05.2023
Bakumerinnen und Bakumer können sich an den drei Windenergieanlagen in Vestrup finanziell beteiligen. Wie das funktioniert, wird derzeit an mehreren Info-Abenden erklärt.
Carina Meyer | 05.05.2023
Mehrere Bakumerinnen und Bakumer informierten sich in Hausstette über die Energiegenossenschaft. Foto: C. Meyer
Mehr als 20 Prozent der Geschäftsanteile seien bereits gezeichnet, erwähnte Vorstandsvorsitzender Jan Hoyer zum Schluss der Informationsveranstaltung zur neu gegründeten Energiegenossenschaft Bakum (egb) am Donnerstagabend in Hausstette. Bis Ende Mai sollen Interessierte sich möglichst dazu entscheiden, Mitglied der Genossenschaft zu werden. Ganz nach dem Windhundprinzip können also Anteile erworben werden. Über die Energiegenossenschaft können sich Bakumerinnen und Bakumer an dem Bürgerwindpark Bakum West in Vestrup beteiligen. Die Energiegenossenschaft hält 30 Prozent der Anteile an dem Windpark. Das gezeichnete Kapital beträgt 1,5 Millionen Euro. Weitere Beteiligte an dem Windpark sind die Grundstückseigentümer mit einem Anteil von 43,9 Prozent, der Windparkbetreiber Alterric mit 25,1 Prozent sowie die Gemeinde Bakum mit einem Prozent. Um den Bakumerinnen und Bakumern näherzubringen, was es mit der Energiegenossenschaft auf sich hat und wie sie sich konkret beteiligen können, hatte der Vorstand rund um Jan Hoyer und Olaf Büssing sowie der Aufsichtsrat rund um die Vorsitzende Carolin Grieshop zu mehreren Informationsveranstaltungen eingeladen. Die erste fand am 17. April in Vestrup statt und sei mit mehr als 100 Teilnehmenden gut besucht gewesen, sagte Hoyer auf Nachfrage. Am Donnerstagabend fanden sich etwa 70 Personen bei Tiemerding in Hausstette ein und verfolgten die Ausführungen. Eine weitere Möglichkeit gibt es am kommenden Dienstag (9. Mai) ab 19 Uhr bei Evers in Lüsche. Beteiligen kann man sich ab 1000 Euro – und erwirbt damit einen Geschäftsanteil, wie aus der Satzung hervorgeht. Maximal können 30 Geschäftsanteile erworben werden. Doch zunächst gibt es eine Obergrenze von 5000 Euro pro Person, sagte Olaf Büssing. Man wollte erst einmal den Zuspruch abwarten und möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen. Die geplante Rendite beträgt auf Grundlage der Prospektierung von Alterric für den Windpark etwa 3 bis 4 Prozent. Auf Nachfrage aus der Zuhörerschaft bestätigte Hoyer, dass man bei Kündigung der Mitgliedschaft – die Frist beträgt 12 Monate – das investierte Kapital – beispielsweise 1000 Euro – zurückerhält und die Rendite „on top“ ist. Den Antrag auf Mitgliedschaft findet man auf der Homepage der Energiegenossenschaft unter www.energie-bakum.de. Dieser wird am Computer ausgefüllt, ausgedruckt – die Gesetzgebung sehe noch keine digitale Übermittlung vor, erklärte Jan Hoyer diesen Umstand – und kann entweder bei der Energiegenossenschaft oder im Bakumer Rathaus abgegeben werden. Wer Hilfe bei der Antragstellung wünscht, kann diese von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats in Anspruch nehmen. An zwei Samstagvormittagen (6. Mai sowie 27. Mai jeweils von 10 bis 12 Uhr) stehen diese zur Unterstützung im Familienbüro zur Verfügung. Es wird darum gebeten, einen gültigen Personalausweis, die Steuer-ID und die Bankverbindung dabei zu haben. Seit bald einem Jahr ist der Bürgerwindpark Bakum West in Betrieb, wie Klaus Gerken (Alterric) wissen ließ. Der Windpark umfasst drei Windenergieanlagen vom Typ Vestas V-126 mit einer Höhe von 137 Metern und jeweils einer Nennleistung von 3,45 Megawatt. Sie erzeugen Strom für mehr als 7000 Haushalte. Die durchschnittliche jährliche Stromproduktion der drei Anlagen beträgt circa 26.450.000 Kilowattstunden. Das Projekt rund um den Windpark in Vestrup startete bereits vor mehr als 10 Jahren, als die entsprechende Flächennutzungsplanänderung beschlossen wurde, erläuterte Bakums Bürgermeister Tobias Averbeck den Werdegang. Der Windpark hatte seit 2013 jahrelang für Streit zwischen Anwohnern und Naturschutzbund (Nabu) auf der einen und der EWE auf der anderen Seite gesorgt. 12 Anlagen waren damals geplant. Nachbarn fürchteten Lärm und Schattenwurf. Naturschützer wiesen auf Gefahren und Auswirkungen für zahlreiche Vogelarten hin. Im Frühjahr 2020 wurde schließlich eine außergerichtliche Einigung verkündet. Die Zahl der Anlagen wurde auf drei reduziert. Außerdem ist ein Mindestabstand von 900 Metern zur Wohnbebauung vorgesehen. Zudem sieht der Kompromiss vor, dass keine weiteren Anlagen in dem Gebiet in den nächsten 20 Jahren gebaut werden dürfen.Zunächst Obergrenze von 5000 Euro pro Person
Zwei Termine, um bei Antragsstellung zu helfen
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