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Das richtige Futter erhöht das Tierwohl massiv

Der global tätige Hersteller Biochem mit Stammsitz in Lohne produziert Zusatzstoffe für die Tierernährung. Mit dem just patentierten Produkt „BetaTrace“ ist man weltweit ein Vorreiter.

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Die Produktionsbedingungen bei Futterzusatzstoffe-Hersteller Biochem mit Stammsitz in Lohne garantieren höchste Qualitäts- und Hygienstandards. Foto: Biochem

Die Produktionsbedingungen bei Futterzusatzstoffe-Hersteller Biochem mit Stammsitz in Lohne garantieren höchste Qualitäts- und Hygienstandards. Foto: Biochem

Spurenelemente haben den kleinsten Anteil im Futter, aber sind wirkmächtig, wenn es um die gezielte Ernährung und damit letztlich die Gesundheit von Tieren geht. Es „ist wirklich faszinierend, wie man mit sehr kleinen Mengen gezielt eingesetzter Spurenelemente und Zusatzstoffe für ein wesentliches Plus an Tierwohl sorgen kann“, sagt Dr. Susanne Rothstein. „Allerdings hängt die richtige Tierernährung von vielen Einflussfaktoren ab“, weiß die promovierte Agrarwissenschaftlerin. Sie ist bei Biochem in Lohne die zuständige Produktmanagerin für Spurenelemente. Seit 1986 entwickeln und produzieren die Lohner Futterergänzungsmittel für Tiere und eine Vielzahl von Futterzusatzstoffen, die inzwischen global abgesetzt werden.

Basis einer gesunden wie artgerechten Tierernährung ist stets das auf die Tierart abgestimmte Futter. Über die Ernährung muss auch die Versorgung mit anorganischen oder organischen Spurenelementen und Vitaminen sichergestellt werden. Spurenelemente sind Bestandteil vieler Enzyme und Hormone, fehlen diese im Stoffwechsel können wichtige Körperfunktionen nicht mehr ausreichend stattfinden, erklärt Rothstein.

Spurenelemente: Für das Tier ebenso wichtig wie für den Menschen

Wie beim Menschen sind etwa die Spurenelemente essenziell auch für die Gesundheit von Huhn, Schwein, Rind oder Fisch. „Man kann das durchaus mit dem Menschen vergleichen. Eisen im Blut ist zum Beispiel wichtig für den Sauerstofftransport. Eine Unterversorgung mit Eisen zeigt sich etwa beim Ferkel daran, dass das Wachstum negativ beeinflusst wird“, erklärt Rothstein.

Spurenelemente sind klein, aber wirkmächtig: Dr. Susanne Rothstein verantwortet bei Biochem in Lohne unter anderem das Produktmanagement in diesem Fertigungsbereich. Foto: KühnSpurenelemente sind klein, aber wirkmächtig: Dr. Susanne Rothstein verantwortet bei Biochem in Lohne unter anderem das Produktmanagement in diesem Fertigungsbereich. Foto: Kühn

Wichtig in der Tierernährung sind auch andere Metalle wie Zink, Kupfer oder Mangan. Sind genügend Spurenelemente vorhanden, hat das positiven Einfluss, zum Beispiel auf die Knochenstabilität und die Immunstimulation. Letztlich erhöht eine richtige Dosierung das allgemeine Wohlbefinden des Tieres, bringt Darmgesundheit mit sich, weiß Rothstein. Das Tier belohne eine gute und abgestimmte Ernährungssituation, beispielsweise „mit größerer Stabilität der Eierschale oder generell besserer Futterverwertung“. Das habe letztlich auch konkrete positive ökonomische Auswirkungen auf der Halterseite. Eine geringere Anfälligkeit für Krankheiten verringere zudem die Tierarztkosten. „Geht es den Tieren gut, profitiert auch der Mensch.“ Rothstein weist mit Blick auf das Klima darauf hin, dass sich über die Gabe von Spurenelementen sogar die Hitzestressresistenz von Geflügel erhöhen lässt.

Hoch technische Herstellung in Lohne: Blick in den Produktionsbereich Flüssigkeiten. Foto: BiochemHoch technische Herstellung in Lohne: Blick in den Produktionsbereich Flüssigkeiten. Foto: Biochem

Biochem bietet Lösungen für die Ernährung jeder Tierart, für jeden Produktionszweig und jede Klimazone. Solche Lösungen fallen nicht vom Himmel. Mittlerweile arbeiten allein in Lohne fünfzehn Beschäftigte im eigenen Labor. Darüber hinaus wird auch mit externen Laboren zusammengearbeitet. Für die Entwicklung und Individualisierung von sinnvollen Tiernahrungskonzepten sei man im ständigen Austausch mit Landwirten, der Futtermittelindustrie, Universitäten und Tierärzten erklärt Rothstein.

Zurück zu den Spurenelementen: Metalle sind ohne einen sogenannten Bindungspartner vom Tier nur schwer zu verwerten. Würde man sie ohne „Partner“ einem Futter beigeben, würden die wichtigen Stoffe nicht ausreichend aufgenommen werden, letztlich über die Ausscheidungen auf dem Acker landen. Dies belastet langfristig die Umwelt, erklärt Rothstein.

Um die Verwertung der Spurenelemente im Darm des Tieres zu verbessern, hat man diese bei Biochem bislang mit Aminosäuren (zum Beispiel Glycin) „verbunden“. Effekt: Die Tiere können die mithilfe der Anbindung zur Verfügung gestellten Elemente über den Dünndarm viel besser aufnehmen, was sich am Ende auch in einer geringeren Gabe auswirkt. Dabei muss man sich die Dosierungen nicht als Riesenpakete vorstellen. „Kupfer geben wir 5 bis 25 Milligramm auf 1 Kilogramm Futter, Zink bis zu 100 mg je Kilo, da es eines der wichtigsten Elemente ist.“

Futtermühlen erhalten für die Beigabe zu ihrem Mischfutter häufig sogenannte Premixe – fertige Vormischungen, die Spurenelemente von Biochem enthalten. Dabei produziert Biochem seine Produkte, in Pulver-, Pasten-, Gel-, oder flüssiger Form in Lohne, Deutschland und hält höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards ein, betont Agrarwissenschaftlerin Rothstein. Es gelte für das gesamte umfangreiche Produktportfolio der Wahlspruch des Unternehmens, das inzwischen an 16 Standorten weltweit über 400 Mitarbeiter hat und einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich fährt: „Feed Safety for Food Safety“.

Das Produkt „BetaTrace“ ist auf dem globalen Markt bisher einzigartig

Besonders stolz ist Rothstein auf ein relativ neues Produkt mit EU-Zulassung, für das die Lohner auch ein Patent halten. „BetaTrace“ ist auf dem globalen Markt bisher einzigartig. „Der Verbindungspartner Betain ersetzt das bisher gebräuchliche Glycin“, sagt Rothstein. Von Betain weiß man aus Forschung und Praxis, dass es u.a. zur Stressresistenz von Tieren beiträgt. „Nun kombinieren wir organisches Zink, Kupfer, Mangan und Eisen mit Betain, und können so einen Mehrwert bieten.“

Die verbesserte 2-in-1 Kombination sei hochinnovativ. Die nächste Generation von Spurenelementen aus Lohne erhöhe erneut ein Stück weit die Leistung und Gesundheit des Tieres, so die Produktmanagerin.

Natürlich werde man mit „BetaTrace“ nicht in den Eigenentwicklungen stehen bleiben, versichert Rothstein: „In gewisser Weise sind wir schon Innovationsschmiede. Und das wollen wir auch bleiben.“

Sind die Hauptgeschäftsführer von Biochem: Dr. Alexander Grafe (links) und Dr. Heiko Gramann. Foto: BiochemSind die Hauptgeschäftsführer von Biochem: Dr. Alexander Grafe (links) und Dr. Heiko Gramann. Foto: Biochem

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