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Mehr gesellschaftliche Akzeptanz für den Wolf

Thema: Schutzstatus des Wolfes wird herabgesetzt.

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Der Schritt war längst überfällig, er darf aber auch nicht falsch interpretiert werden: Jetzt hat das Europäische Parlament die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes beschlossen – dazu im Eilverfahren. Viele EU-Länder, auch die Bundesrepublik, hatten seit langer Zeit darauf gedrängt – jetzt hat die Vernunft gesiegt, nachdem die Berner Konvention Ende letzten Jahres eingelenkt hatte. Das ist zu begrüßen.

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor knapp 30 Jahren war und ist ein Erfolg für den Artenschutz. Es war richtig, die Populationen zunächst streng zu schützen, um den Erhalt zu sichern. Glücklicherweise hat sich der Bestand so gefestigt, dass Wölfe nicht mehr extrem gefährdet sind. Richtig ist aber auch, dass es beim Thema Artenschutz häufig zu Konflikten kommt. Der Wolf hat gezeigt, dass Nutztierhaltung mit entsprechendem Herdenschutz sehr gut möglich ist und grundsätzlich funktioniert. Gezeigt hat sich aber auch, dass es vereinzelt Wölfe gibt, die sich davon nicht aufhalten lassen.

„Ein Freifahrschein für Abschusswütige ist die Herabstufung nicht. Wölfe bleiben geschützt.“

In solchen Fällen muss gehandelt werden können und dürfen. Dass Verwaltungsgerichte bisher manche Abschussgenehmigungen wegen der strengen gesetzlichen Schutzbestimmung einkassierten, war eine oft empfundene Zumutung. Mit der jetzigen EU-Herabstufung von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gibt es endlich den erforderlichen Handlungsspielraum für nötige Eingriffe, sobald die Bestimmungen auch auf Bundes- und Länderebene angepasst sind.

Aber eines muss klar sein: Ein Freifahrtschein für Abschusswütige ist die Herabstufung nicht. Wölfe bleiben geschützt. Bewirken kann es aber hoffentlich etwas Positives – mehr gesellschaftliche Akzeptanz für eine faszinierende Art.

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