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Trotz aller Begeisterung sind die Fußspuren Franziskus' überschaubar

Thema: Zum Tod von Papst Franziskus – Die Welt trauert um einen ungewöhnlichen Papst, doch kirchenintern hat er wenig bewegt.

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Was war die Begeisterung groß, als Jorge Mario Bergoglio vor gut 12 Jahren zum neuen Papst Franziskus gewählt wurde! Ein bescheidener Papst, ein Nicht-Europäer mit Blick für die Schwachen in der Gesellschaft – das kam gut an, auch bei Menschen, die mit der Kirche gar nichts am Hut hatten. Bis zum Schluss galt Papst Franziskus für viele als der perfekte Gegenentwurf zu seinem Vorgänger Benedikt XVI., der vielen Gläubigen zu verkopft, zu theologisch denkend war.

Öffentlichkeitswirksam hat sich Franziskus für Flüchtlinge und gesellschaftlich Benachteiligte eingesetzt, ebenso beispielsweise für den Klimaschutz. Das kam gut an, auch außerhalb der Kirche. Keine Frage: Papst Franziskus war für das arg angekratzte Image der katholischen Kirche ein wahrer Segen. Er hatte Strahlkraft, traf die Mächtigen der Welt und sagte unverblümt seine manchmal auch unbequeme Meinung.

„Für viele Menschen, ob katholisch oder nicht, wird dieser etwas andere Papst sicherlich aufgrund seiner unkonventionellen Art noch lange in Erinnerung bleiben.“

Für viele Menschen, ob katholisch oder nicht, wird dieser etwas andere Papst sicherlich aufgrund seiner unkonventionellen Art noch lange in Erinnerung bleiben. Doch zur Wahrheit gehört auch dazu, dass zur Aufgabe des Kirchenführers nicht nur das Anprangern von Unrecht und Problemen in der Welt gehört, sondern auch das Führen und Lenken der Kirche. Und da hat Franziskus keine großen Fußspuren hinterlassen.

Reformbedarf gibt es in der katholischen Kirche genug. Aber in einer Glaubensgemeinschaft, die die gesamte Welt umspannt, alteingesessene und teils aufgeblähte Strukturen beinhaltet und die verschiedensten Strömungen umspannt, konnte auch der in der Öffentlichkeit beliebte Papst so schnell nicht allzu viel reformieren.

Und trotzdem wird es sein Nachfolger schwer haben, denn er muss sich an dem so unkatholisch wirkenden Auftreten von Franziskus messen lassen müssen, zeitgleich aber auch dringend notwendige Reformen vorantreiben.

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