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Tierheim Sedelsberg schlägt Alarm und kritisiert einige Kommunen im Landkreis Cloppenburg

Auf der einen Seite seien die Kapazitäten deutlich überschritten. Schlimmer aber noch sind finanzielle Sorgen: Einige Städte und Gemeinden hätten die vereinbarten Pauschalen nicht bezahlt.

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Das Tierheim Sedelsberg steckt laut eigenen Angaben in Schweirigkeiten. Archivfoto: Hahn

Das Tierheim Sedelsberg steckt laut eigenen Angaben in Schweirigkeiten. Archivfoto: Hahn

Das Sedelsberger Tierheim steckt in Schwierigkeiten. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die die Einrichtung am Sonntag veröffentlicht hat. Während seit Mitte Juni feststeht, dass das Tierheim einen neuen Platz in der Gemeinde Garrel finden wird, hat sich die Situation am aktuellen Standort in Sedelsberg offenbar erheblich verschärft.

„Der Boden sackt stetig weiter ab“, berichtetet der Tierschutzverein Friesoythe und Umgebung, der das Tierheim in Sedelsberg betreibt. Und: Aktuell seien 102 Katzen im Tierheim untergebracht – und das, obwohl eigentlich die Kapazität zur Aufnahme von Katzen auf 80 Tiere reduziert worden sei. Eine Besserung sei nicht in Sicht: „Täglich kommen neue Anfragen zur Aufnahme von Fund- und Abgabekatzen“, berichtet der Verein.

Rechnungen in Höhe von 20.000 Euro sind aktuell offen

Auch finanzielle Sorgen würden den Betrieb des Tierheims belasten. Der Verein spricht am Sonntag von rund 20.000 Euro, die aus Tierarztrechnungen aus dem Jahr 2024 resultieren, und noch offen sind. Die Kritik angesichts dieser finanziellen Lage geht in Richtung einiger Kommunen im Landkreis Cloppenburg. Der Verein weist darauf hin, dass sich alle 13 Städte und Gemeinden des Landkreises im Jahr 2023 auf eine Pauschale verständigt hätten. Mit dieser Pauschale solle die kommunale Aufgabe zur Unterbringung von Fundtieren gewährleistet werden. Nur: In einigen Fällen sei die vereinbarte Pauschale von der jeweiligen Kommune auch im Jahr 2025 noch nicht gezahlt worden.

Am jetzigen Standort seien neben den 102 Katzen außerdem noch 20 Hunde und 17 Kaninchen untergebracht. Die tierschutzgerechte Unterbringung sei nur deshalb möglich, weil Freiwillige in Eigeninitiative für notwendige Umbauten gesorgt hätten. „Dies lässt die Sorge um die geplanten Aufnahmekapazitäten am neuen Standort und die, für die Errichtung des neuen Tierheims, benötigte Zeit groß werden“, betont der Verein am Sonntag.

Aufnahmestopp für Kommunen, die noch nicht gezahlt haben

In der Stellungnahme wird in Richtung der 13 Städte und Gemeinde appelliert, den jeweiligen Vertrag mit dem Tierheim zum Abschluss zu bringen. Der Verein benötige den Vertrag mit jeder Kommune, „die zusätzlich, auch wenn sie ihre Aufgabe an das Tierheim weitergibt, zur Finanzierung dieser Aufgabe verpflichtet“ sei. Abgeschlossene Verträge gebe es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt kaum.

Die Betreiber des Tierheims reagieren jetzt mit einer eingeschränkten Neu-Aufnahme von Tieren. „Zum jetzigen Zeitpunkt können ausschließlich notfallmäßig Fundtiere aus Kommunen aufgenommen werden, die zumindest keine Restschuld mehr haben. Hierzu gehören zur Zeit Barßel, Friesoythe, Emstek, Cloppenburg und Cappeln“, teilt der Tierschutzverein mit. Die Fundtieraufnahmen selbst sei in jeder Kommune anders geregelt. So sei in Barßel, Cappeln und Garrel es so geregelt, dass sich Finder von Fundtieren direkt mit dem Tierheim in Verbindung setzen können. In anderen Kommunen müsse „zunächst eine schriftliche Genehmigung vom Ordnungsamt erfolgen“, erklärt der Tierschutzverein. Wegen dieser „für den Bürger nicht immer gleich ersichtliche Regelung“ biete der Verein auf seiner Homepage einen Leitfaden zur korrekten Vorgehensweise.

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