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Stadt Cloppenburg erwägt Zwangsgelder gegen Schottergärten

Die Stadt will "verstärkt darauf hinwirken", Schottergärten zu beseitigen. Diese würden gegen die niedersächsische Bauordnung verstoßen. Zunächst belässt es die Verwaltung aber noch bei einem Appell.

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Graue Steinwüste: Schottergärten heizen sich im Sommer auf und bieten kaum Lebensraum für Vögel und Insekten. Foto: Michael Jäger

Graue Steinwüste: Schottergärten heizen sich im Sommer auf und bieten kaum Lebensraum für Vögel und Insekten. Foto: Michael Jäger

Die Stadt Cloppenburg verschärft ihren Ton gegenüber Besitzern von Schottergärten. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, will die Verwaltung ab Sommer verstärkt darauf hinwirken, rechtswidrig bestehende Schottergärten zu beseitigen. Die untere Bauaufsichtsbehörde könne per "Beseitigungsanordnung" durchsetzen, entsprechende Steinbeete zu entfernen und stattdessen Grünflächen zu schaffen, so die Stadt. Um dies zu erreichen, könnten "ordnungsbehördliche Zwangsmittel", wie zum Beispiel Zwangsgelder, angedroht und durchgesetzt werden. 

Zunächst belässt es die Stadt aber noch bei einem Appell. Sie bittet ihre Bürgerinnen und Bürger, das Frühjahr zu nutzen, um Gärten freiwillig grün zu gestalten oder anzulegen und bestehende Stein- sowie Schottergärten zu entfernen, heißt es in der Mitteilung. 

Grüner Garten kühlt die Umgebung und fördert Artenvielfalt

Die Verwaltung weist darauf hin, dass Schotter- und Steingärten gegen das öffentliche Baurecht verstoßen. Auch aufgrund negativer Auswirkungen sehe die niedersächsische Bauordnung vor, dass Schottergärten als Form der Gartengestaltung unzulässig seien. Gemäß niedersächsischer Bauordnung müssten nicht überbaute Fläche der Baugrundstücke Grünflächen sein, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung, wie etwa genehmigte Zufahrten oder Stellplätze, erforderlich sind. "Diese Rechtslage wurde jüngst auch durch die Rechtsprechung bestätigt", so die Stadt.

Ein artenreicher Garten mit standortgerechten Pflanzen biete viele Vorteile. Er säubere die Luft, kühle die Umgebung, senke die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen sowie Beschädigung von Gebäuden bei Starkregen und schaffe mehr Erholungsraum für die Natur. Außerdem fördere ein grüner Garten die Artenvielfalt und schütze das Klima. 

Grüne-UWG-Gruppe spricht sich für Bußgelder aus

Zuletzt hatte die Grüne-UWG-Gruppe für Bußgelder plädiert, wenn Eigentümer von Schottergärten ihre Gärten nicht begrünen. Den entsprechenden Antrag der Gruppe wird der Ausschuss für Klima, Umwelt und Natur laut Tagesordnung in der nächsten Sitzung am 21. März (Dienstag) beraten.

  • Info: Tipps für die Gestaltung eines naturnahen Gartens stellt die Stadt Cloppenburg auf ihrer Internetseite (www.cloppenburg.de) unter dem Reiter Wirtschaft und Bauen > Klima und Umwelt > Grünplanung bereit. Die entsprechenden Flyer sind dort als PDF-Dokumente abrufbar.

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