Der Werbebus für das "Volksbegehren Artenvielfalt" stand mit einem Defekt auf dem Europaplatz in Vechta. Doch der Bauhof kann bei einem Kontrollgang keinen Fleck entdecken. (Update: 18.45 Uhr)
Pappkarton als Auffangbecken fürs Öl: Blick unter den Omnibus für direkte Demokratie auf dem Europaplatz in Vechta, der im Einsatz für das "Volksbegehren Artenvielfalt" ist. Fotos: Tzimurtas
Peinliche Panne, wenn auch ohne Folgen: Der Omnibus mit der Ölleckage, der am Montag und Dienstag für das "Volksbegehren Artenvielfalt" auf dem Europaplatz in Vechta geworben hat, hat nach Angaben der Stadt keinen Fleck hinterlassen. "Der Bauhof hat die Fläche abgesucht und keine Öl-Flecken auf dem Platz ausmachen können", teilte Stadtsprecherin Larissa Gerecke am Mittwoch auf Nachfrage von OM online mit. Die Stadt hatte zuvor mitgeteilt, dass sie im Fall des Eindringens von Öl ins Erdreich den Schaden geltend machen wollte.
An der Stelle, wo der "Omnibus für direkte Demokratie" zwei Tage stand, ist allerdings auf dem Steinpflaster durchaus seit Dienstagabend ein hartnäckiger feuchter Fleck zu sehen (siehe zweites Foto). Ein Augenzeuge hatte der Redaktion zudem dies berichtet: Er habe beobachtet, dass Auffangmaterial, das unter dem Bus lag, im Papierkorb neben der Skulptur "Straßenfeger Martin" entsorgt worden sei.
Hartnäckig feuchte Stelle: Über diesen Steinen war der Bus geparkt. Ist dies das Öl, das der Bauhof der Stadt nicht entdecken konnte?
Gerecke sagte hierzu: "Das Entsorgen von Sondermüll in den öffentlichen Abfalleimern ist nicht erlaubt." Jedoch sei der Müll bereits am Mittwochmorgen abtransportiert worden, "sodass nicht mehr nachvollziehbar ist, ob hier tatsächlich ein Papier entsorgt wurde".
Pappkarton dient als Auffangbehälter
Ausgerechnet das Werbefahrzeug für das "Volksbegehren Artenvielfalt", einer landesweit bedeutenden Initiative zum verbesserten Natur- und Umweltschutz, hatte auf seiner Tour durch den Nordwesten immer wieder Öl verloren. So hatte auch der zweitägige Halt des "Omnibusses für direkte Demokratie" auf dem Europaplatz in Vechta das städtische Ordnungsamt auf den Plan gerufen.
Sowohl die Behörde wie auch die örtliche Polizei hätten sich das Ölleck angeschaut, berichtete Stadt-Sprecherin Gerecke. "Die Eigentümer des Demokratie-Busses, die über eine Sondernutzungserlaubnis verfügen, haben unter das Fahrzeug einen Auffangbehälter aufgestellt, um das Eindringen des Öls ins Erdreich zu verhindern", führte Gerecke aus. Eine Aufnahme von OM online zeigt dort einen Karton.
Defekt wurde erstmals in Oldenburg entdeckt
Erstmals entdeckt wurde die Leckage offenbar, als der 41 Jahre ehemalige Berliner Stadtbus vom 20. bis 22. Juli in Oldenburg auf dem Schlossplatz stand. Dort sei das Umweltamt der Stadt von jemandem verständigt worden, berichtet Werner Küppers von der gemeinnützigen GmbH für direkte Demokratie, der zugleich der Fahrer des Omnibusses ist. Er hätte sich gewünscht, dass er selbst informiert worden wäre – und nicht zuerst die Behörde. Diese habe ihm mitgeteilt, er solle den Defekt im Auge behalten und nach dem Wegfahren Sand über die Stelle streuen. Es seien zudem zwei Polizeibeamte gekommen, um alles zu protokollieren.
Die Pressestelle der Stadt Oldenburg sagte, die Verwaltung habe nur vom Polizeibericht Kenntnis von der Sache. "Es soll sich dabei um ein minimales Leck gehandelt haben. Als es entdeckt wurde, soll eine Wanne unter das Fahrzeug gestellt worden sein", teilte ein Sprecher der Stadt Oldenburg mit.
"Mehr hätte ich nicht tun können."
Werner Küppers, Fahrer des Omnubusses für direkte Demokratie
Omnibus-Fahrer Küppers hatte der Redaktion am Dienstag gesagt: Bei der auf Oldenburg folgenden Station der Tour in Wilhelmshaven hätten sich Mitarbeiter einer Werkstatt der Busherstellerfirma der Sache angenommen.
Es sei eine Dichtung angezogen worden. Nach einer Probefahrt habe man festgestellt, dass kein Öl mehr austrete. "Das Problem schien behoben", sagte Küppers. Übers anschließende Wochenende habe er an einem anderen Ort aber wieder einen Ölfleck entdeckt. Daraufhin sei ein Ersatzteil bestellt und ein Termin vereinbart worden. Dieser sei auf den gestrigen Mittwochmorgen um 7.30 Uhr in Oldenburg angesetzt gewesen. "Mehr hätte ich nicht tun können", sagte Küppers.
Was sagt der Nabu zum Defekt?
Ein Bus im Einsatz für mehr Naturschutz verliert Öl: Wie sieht der Naturschutzbund (Nabu) das, der das Volksbegehren an führender Stelle forciert? "Zu dem Fall kann ich nichts sagen", erklärte der Nabu-Kreisvorsitzende Ludger Frye.
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