Nach Missbrauchsstudie: Wie soll das Bistum mit der Bischofsgruft umgehen?
Drei verstorbenen Bischöfen sind schwere Verfehlungen im Umgang mit sexuellem Missbrauch nachgewiesen worden. Seitdem ist die Gruft im Dom zu Münster geschlossen. Doch wie soll es weitergehen?
Reaktion auf Missbrauchsstudie: Im Dom wurde der Zugang zur Bischofsgruft abgeriegelt. Archivfoto: dpa
Die komplette Abriegelung der Bischofsgruft im Dom zu Münster ist keine dauerhafte Lösung. So liest sich eine Pressemitteilung des Bistums Münster von Freitag. In dieser wird angekündigt, dass Bischof Dr. Felix Genn nunmehr um Vorschläge bitte, in welcher Form künftig an die früheren Bischöfe erinnert werden soll, denn Verfehlungen vorgeworfen werden.
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Der Bischof habe inzwischen Kontakt zu Betroffenen gesucht und diese gebeten, Vorschläge für diese Thematik einzureichen. Im vierten Quartal dieses Jahres sollen die Vorschläge unter Beteiligung von Betroffenen diskutiert und Entscheidungen getroffen werden. Das genaue Vorgehen soll dazu mit Betroffenen und dem Domkapitel abgestimmt werden.
Foto: Bischöfliche Pressestelle
Zurzeit weist ein Schild darauf hin, warum der Zugang zur Grablege gesperrt sei. Der Bischof stellt sich "im Umfeld der Gruft" künftig eine dauerhafte Lösung vor, um "auf eine gute und angemessene Form auf die Verfehlungen der Bischöfe hinzuweisen und an die Betroffenen zu erinnern". Auch am Domherrenfriedhof des St.-Paulus-Doms, wo mit den Weihbischöfen Josef Voß und Laurenz Böggering zwei Verantwortungsträger beigesetzt seien, die sexuellen Missbrauch ebenfalls vertuscht haben, sollen Hinweise erfolgen.
Genn wolle mit der Entscheidung nicht zu lange warten. „Mir ist wichtig, dieses Thema nicht aufzuschieben, sondern hoffentlich noch in diesem Jahr zusammen mit Betroffenen und dem Domkapitel zu Entscheidungen zu kommen“, erklärt Bischof Genn. Betroffene von sexuellem Missbrauch seien eingeladen, sich mit Vorschlägen einzubringen (per Mail: interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de).
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