Malawi-Hilfe Visbek: Der 20. Container ist auf dem Weg
Seit mehr als 20 Jahren unterstützen Visbeker mit Hilfsgütern die Bevölkerung in dem Land in Südostafrika. Seit Neuestem wird ein besonderes Fischprojekt gefördert.
Redaktion | 14.03.2023
Seit mehr als 20 Jahren unterstützen Visbeker mit Hilfsgütern die Bevölkerung in dem Land in Südostafrika. Seit Neuestem wird ein besonderes Fischprojekt gefördert.
Redaktion | 14.03.2023
Packten beim Verladen mit an: Wilfried Dasenbrock (Kran Kleyer, von links), Hubert Kühling, Sergej Artemov (Lkw Contrail) und Werner Hermes. Foto: Böttcher
Die Visbeker Malawi-Hilfe feiert eine Art Jubiläum: Der bereits 20. Container voll mit Hilfsgütern befindet sich derzeit auf dem Weg nach Afrika. Mehrere Wochenenden verbrachten die Ehrenamtlichen damit, rund 13 Tonnen an Material zu sortieren, zu verpacken, zu beschriften und zu dokumentieren, wie Werner Böttcher, 2. Vorsitzender des Vereins, wissen lässt. Schließlich war der Container „randvoll, wie immer“. Nach einer Dreiviertelstunde konnte der Lkw mit dem Container den Hof Ideler in Bonrechtern Richtung Bremerhaven verlassen. Das Schiff wird nun einige Wochen unterwegs sein, bis der Container sein Ziel erreicht: Malawi. Erstmalig fanden auch Teile im Container Platz, die für ein außergewöhnliches Projekt genutzt werden sollen: Das Versuchsprojekt „Ich liebe Fisch“, das vor einigen Jahren an der Agraruniversität in Lilongwe in Kooperation mit deutschen Forschenden ins Leben gerufen wurde, soll helfen, den Hungersnöten vor Ort entgegenzutreten, wie Böttcher schildert. Ziel ist, dass die Bevölkerung in Eigenregie Fischzucht betreibt. Der Malawisee gilt als überfischt, Fisch als traditionelles Grundnahrungsmittel ist rarer und somit deutlich teurer geworden. Das Projekt sieht vereinfacht dargestellt folgendermaßen aus: Mithilfe von organischen Abfällen sollen bewusst Fliegenlarven herangezüchtet werden. Diese dienen als nahrhaftes Futter für Fische, die wiederum als Nahrung für die Bevölkerung dienen. Die Exkremente der Fische wiederum sollen als Pflanzendünger verwendet werden – insgesamt also eine Kreislaufwirtschaft. Im Container finden sich darüber hinaus auch Hilfsgüter wie beispielsweise Schultaschen, die von Kindern der Ludgerusschule in Vechta und von Martina Lüesse aus Vechta gesammelt und gespendet wurden, beginnt Werner Böttcher mit der Aufzählung. Außerdem finden sich Bekleidung und Schuhe, digitale Endgeräte wie Laptops, medizinische Hilfsmittel wie Rollatoren, Rollstühle und Gehhilfen, Krankenhausbetten, Kühlschränke und Waschmaschinen, Kleinmaschinen für die Tischlerei, Nähmaschinen und Stoffe, bis hin zu zwei kompletten Zahnarztstühlen im Container. Übungspuppen für die Erste-Hilfe-Ausbildung, nebst Patientenbetten und Liegen, werden in den Krankenhäusern ebenso dringend gebraucht, schreibt Böttcher. Durch die Eröffnung einer Filiale des weltweit agierenden europäischen Medikamenten-Hilfswerks Action Medeor sei die Visbeker Malawi-Hilfe in der Lage, beispielsweise Milchpulver und Medikamente vor Ort zu bestellen. Damit können auch Kosten gespart werden, so Böttcher. Dass die Hilfe dringend benötigt wird, zeigten kürzlich erhaltene Bilder von dem Ort, so das Mitglied der Visbeker Malawi-Hilfe. Diese Fotos zeigten Nonnen, die Mais an die arme Bevölkerung verteilen. Dazu erklärt er: „Dieser Mais, zu Mehl zermahlen, mit Wasser angerührt, ergibt einen Maisbrei (Nsima genannt), der dann mit etwas Grünzeug (sieht aus wie Salatblätter, oder Bohnen) zum Teil als einzige Mahlzeit am Tag dient.“ Am stärksten leiden darunter demnach die Kinder. „Dicke Bäuche, der sogenannte Hungerbauch, sind allgegenwärtig.“Von Schultaschen über medizinische Hilfsmittel alles dabei
Fakten:
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