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Lehmkuhl erklärt: Ehemaliger Wirtschaftsweg dient jetzt als Feldhecke

Die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) sorgt für Biotop-Verbund in Rechterfeld. Dieser dient jetzt für Lebensraum für Vögel, Säugetiere oder Insekten.

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Jetzt ein Lebensraum für Tiere: Die BSH-Vorsitzende Christiane Lehmkuhl an der fertiggestellten, mehr als 100 Meter langen Feldhecke. Schlehen und andere fruchttragenden Gehölze dienen jetzt dem Biotopverbund. Foto: BSHnatur

Jetzt ein Lebensraum für Tiere: Die BSH-Vorsitzende Christiane Lehmkuhl an der fertiggestellten, mehr als 100 Meter langen Feldhecke. Schlehen und andere fruchttragenden Gehölze dienen jetzt dem Biotopverbund. Foto: BSHnatur

In unserer Kulturlandschaft haben es wildlebende Arten schwer. Ihre natürlichen Lebensräume sind entweder verschwunden oder so zerschnitten, dass es kaum Korridore gibt, die eine Wanderung von einem Lebensraum in den anderen ermöglichen. Der Austausch mit anderen Populationen, um sich fortzupflanzen und den Bestand zu sichern, ist für viele Arten kaum noch möglich. Die Folge ist ein drastischer Rückgang der Artenvielfalt.

Bereits vor vier Jahrzehnten forderte die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) deshalb, Biotopverbundsysteme zu schaffen (019-Naturkorridor Hunte-Jade), um natürliche Lebensräume zu vernetzen. Diese Forderung hat es zwar mittlerweile in die Naturschutzgesetzgebung geschafft. 15 Prozent der Landesfläche in Niedersachsen sollen für den Biotopverbund vorgehalten werden. Die konkrete Umsetzung dieses Ziels scheiterte jedoch häufig an der fehlenden Möglichkeit oder an fehlender Bereitschaft, Flächen für diesen Biotopverbund zur Verfügung zu stellen, moniert die BSH-Vorsitzende Christiane Lehmkuhl aus Goldenstedt in einer Pressemitteilung. Dass es dennoch möglich sei, zeigt die BSH nach eigenen Angabe gerade mit der Umwandlung eines nicht mehr benötigten ehemaligen Wirtschaftsweges in Rechterfeld in eine mehr als 100 Meter lange Feldhecke.

Fruchttragende Gehölze

Der ehemalige Wirtschaftsweg an der Kreisgrenze Vechta-Oldenburg, der mitten durch intensiv bewirtschaftete Ackerflächen zu einer Waldfläche führt, war zwischenzeitlich überpflügt und widerrechtlich von Pächtern der angrenzenden Landwirtschaftsflächen bewirtschaftet worden. Als Eigentümerverwalterin sowohl des Wald- als auch des Feldwegs verzichtete die BSH auf langwierige Auseinandersetzungen wegen der unrechtmäßigen Bewirtschaftung des Weges und machte stattdessen „Nägeln mit Köpfen“ im Sinne des Biotopverbunds: Die neu angelegte Hecke aus fruchttragenden Gehölzen wie Schlehe, Weißdorn und Hasel verbinde jetzt den Wald, der mit seinen 32 Hektar als Ruhezone fungiert, mit südlicheren Gehölzgruppen und vernetzt somit den Lebensraum zahlreicher Vögel, Säugetiere oder Insekten. Um die jungen Sträucher vor Verbiss zu schützen, wurde die Anpflanzung nach Auskunft der BSH-Vorsitzenden Christiane Lehmkuhl zunächst eingezäunt.

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