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Jägerschaft Cloppenburg bietet Fledermäusen Unterschlupf

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung stellt 450 Quartiere zur Verfügung, die auf die 225 Reviere im Kreis verteilt werden.

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Der erste Kasten wurde an einem Hochsitz im Hegering Bösel angebracht von Dominik Hempen (von links),  Harald Nienaber, Bernd Kurmann und Martin Neekamp. Foto: Hans Passmann

Der erste Kasten wurde an einem Hochsitz im Hegering Bösel angebracht von Dominik Hempen (von links), Harald Nienaber, Bernd Kurmann und Martin Neekamp. Foto: Hans Passmann

Die Weidmänner- und Frauen in der Jägerschaft des Landkreises Cloppenburg bieten ab sofort den Fledermäusen ein neues Zuhause. Möglich machte das die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung. Die stellte der Cloppenburger Jägerschaft auf Antrag 450 Quartiere zur Verfügung, die dann auf die Hegeringe von Cloppenburg bis Barßel verteilt werden. Jedes Revier erhält zwei Nistkästen. Den Antrag für die Nistkästen hatte der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit in der Jägerschaft und Revierinhaber Martin Neekamp zusammen mit der Obfrau für Naturschutz Karin Brinker gestellt.

„Damit möchten die Jäger- und Jägerinnen im Landkreis ein starkes Zeichen für den Umwelt- und Artenschutz setzen. Im Landkreis gibt es 225 Reviere“, sagt der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Bernd Kurmann junior aus Bösel. Die Revierinhaber und Jäger bringen die Unterschlupfmöglichkeiten für die Fledermäuse jeweils an den Hochsitzen in ihren Revieren an. „Damit bieten wir einen flächendeckenden Unterschlupf und eine Vernetzung der Fledermausbestände an“, sagt Neekamp.

Beim Anbringen seien die Himmelsrichtung, Höhe und der Prädatorenschutz zu beachten. Für die Quartiere seien gerade die Hochsitze und Kanzeln bestens geeignet. Damit verbessere man den Lebensraum dieser Tiere, denn die bräuchten dringend Unterkünfte. „Mit diesem Projekt unterstreicht die Jägerschaft einmal mehr ihren Einsatz als Naturschutzverband für die Region“, so Kurmann.

Holz zur Fertigung der Kästen stammt aus heimischen Wäldern

Die 450 Fledermausquartiere wurden in der Werkstatt der Justizvollzugsanstalt Oldenburg gebaut. Damit handelt es sich um ein Projekt aus der Region für die Region, so der Cloppenburger Öffentlichkeitsobmann. Das Holz für die Kästen stamme von einem regionalen Anbieter aus heimischen Wäldern. „Durch die Verwendung von Lärchen und Douglasienholz, welches deutlich witterungsbeständiger ist als Fichte oder Tanne, ist eine langfristige Nutzung der Kästen gegeben. Dadurch, dass die Kästen unten offen sind, sind sie selbstreinigend und es entstehen somit keine Folgekosten“, betont der Leiter des Hegerings Bösel, Dominik Hempen.

Insbesondere den Waldfledermäusen fehle es im Vergleich zu den urban angesiedelten Arten häufig an entsprechenden Anflug- und Unterschlupfmöglichkeiten, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Jägerschaft, Harald Nienaber. Da die Hochsitze in der Regel am Waldesrand an Gräben oder an Hecken stehen, bieten sie besonders gute Bedingungen als offene Einflugschneise an. „Wir haben den zuständigen Fledermausberater für den Landkreis Cloppenburg vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Sascha Wege, mit in die Planung des Projekts einbezogen“, so Neekamp.

Von den 18 in Niedersachsen vorkommenden Fledermausarten sind im Landkreis Cloppenburg allein 15 heimisch. Die Cloppenburger Jäger hoffen, mit dieser Aktion der Natur einen Beitrag zum Schutz der heimischen Tierarten zu leisten. Erkennen kann man die Fledermauskästen an der eingebrannten Fledermaus und dem grünen Schild.

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