Cloppenburg liegt bei Häufung von Corona-Infektionen in den letzten sieben Tagen erneut landesweit an der Spitze. Am Donnerstag sind 55 neue Fälle hingekommen, gleichzeitig sind 55 Menschen genesen.
Unterdessen hat das St.-Josefs-Hospital einen Ausbruch in seinem OP-Team bestätigt. Zwei Beschäftigte sind infiziert. „Ihre Kontaktpersonen sind fünf Mitarbeiter, die in Quarantäne geschickt wurden“, teilte der Geschäftsführer Andreas Krone mit. Auch sie wurden getestet. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Nach Informationen aus Mitarbeiterkreisen wurde das geplante Operationsprogramm nur geringfügig gekürzt.
Wie bereits berichtet, sind zu den fünf erkrankten Mitarbeitern auf der Intensivstation des St.-Josefs-Hospitals sind weitere drei Corona-Fälle hinzugekommen.
Keine Mitarbeiter in Arbeitsquarantäne
Bislang gibt es keine Pflegekräfte oder Ärzte in einer Arbeitsquarantäne, teilte die Klinik mit. Dabei werden Kontaktpersonen, die keine Symptome zeigen, weiter unter Schutzkleidung zur Arbeit eingesetzt, während sie sich zu Hause und auf dem Weg zur Arbeit isolieren müssen. Generell seien Entscheidungen über eine Arbeitsquarantäne „Einzelfallentscheidungen, die in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt getroffen werden“ müssen, erklärte der Klinikleiter dazu.
Bei den Neuinfektionen im Kreis Cloppenburg ist nach Ansicht des Landkreises kein Schwerpunkt auszumachen, auch wenn Cloppenburg mit einem Plus von 20 vorn liegt. Damit sind aktuell 258 Cloppenburger positiv. Dabei dürften die Infektionen aus dem Altenheim St. Pius noch nicht eingerechnet worden sein.
Abstimmung zwischen Kreis und Krankenhäusern
In einem Abstimmungsgespräch zwischen dem Landkreis Cloppenburg und den Verantwortlichen der Krankenhäuser Cloppenburg, Friesoythe und Löningen am Mittwoch wurde klargestellt, dass beim derzeitigen Infektionsgeschehen und der aktuellen personellen Situation keine infizierten Pflegerinnen und Pfleger in ihren Bereichen bzw. auf Covid-Stationen eingesetzt werden.
Eine Ausnahme sei nur im äußersten Notfall auf Covid-Stationen möglich, wenn durch eine Nichtversorgung Menschenleben in Gefahr ist. „Eine letzte Eskalation des Notfallgeschehens müssen wir vom Patienten aus sehen. Wenn es zum Erhalt des Lebens des Patienten wirklich keine andere als diese letzte Option gibt, müssen wir sie nutzen. Ich hoffe, unseren Patienten und unseren Pflegekräften und Ärzten bleibt ein solches Szenario erspart“, sagte Prof. Dr. Weilbach, Chefarzt der Anästhesie und Leiter der Intensivstation am St. Josefs-Hospital.
Diese Vorgehensweise entspreche der RKI-Richtlinie, nach der eine infizierte Person im äußersten Notfall weiterarbeiten darf.