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Hohe Energiekosten: Stadt entlastet die Vereine

Der Verwaltungsausschuss hat jetzt eine Regelung beschlossen, dabei aber auch die Vereine in die Pflicht genommen. Trotzdem bleiben dort noch viele Mehrkosten hängen.

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Geldregen: Die Stadt will die Sportvereine nicht auf den hohen Energiekosten sitzen lassen. Der Mehraufwand wird komplett vom Rathaus übernommen. Foto: Wimberg  

Geldregen: Die Stadt will die Sportvereine nicht auf den hohen Energiekosten sitzen lassen. Der Mehraufwand wird komplett vom Rathaus übernommen. Foto: Wimberg  

Strom und Gas sind teuer geworden, jeder Haushalt kann davon ein Lied singen. Besonders laut stimmen die Friesoyther Sportvereine in den Klagegesang ein. Sie hatten Ende September beklagt, dass von der im Herbst 2022 zugesagten städtischen Hilfe für die gestiegenen Energiekosten bislang nichts bei ihnen angekommen sei. Jetzt hat der Verwaltungsausschuss mit einem Beschluss vom Mittwoch (18. Oktober) für Klarheit gesorgt.

Schon bislang habe die Stadt, heißt es in einer Pressemitteilung, die erhöhten Abschlagszahlungen für die Vereine übernommen und sei dabei allein bei jenen Einrichtungen, die sich dem General-Liefervertrag der Stadt angeschlossen hatten, "mit mehr als 80.000 Euro in Vorleistung gegangen". Jetzt werde man, wird die Erste Stadträtin Heidrun Hamjediers zitiert, "bei den Fußball- und Schützenvereinen – die ja über keine unmittelbaren Erlöse aus ihrem Sportbetrieb verfügen können, also die Mehrkosten nicht auf die Nutzer umlegen können – die Mehrkosten ganz übernehmen." Bei den Reit- und Tennisvereinen, die ihre Anlagen teilweise vermieten, gebe es "ebenfalls eine großzügige Unterstützung".

Antrag beim Landessportbund ist Voraussetzung

Eine Bedingung allerdings knüpft die Stadt an den Geldregen: Die Vereine müssen beim Landessportbund (LSB) eine Energiekostenhilfe beantragen. "Die Förderquote beim LSB beträgt bis zu 70 Prozent", sagt Hamjediers. "In Anbetracht der erheblichen Mittel, die von der Stadt aufgewendet werden, um den Vereinen über die Energiekostenspitze hinwegzuhelfen – die Verwaltung geht von bis zu 100.000 Euro aus –, ist es wohl legitim, dass die Vereine diese Möglichkeit ausschöpfen." 

Bis Ende November können noch Anträge beim LSB gestellt werden, die Stadt geht davon aus, dass die Antragsbearbeitung dort bis 2025 laufen werde. Bis dahin streckt sie mit ihrer Übernahme der Mehrkosten quasi auch die Hilfen des LSB vor und wird diese dann, wenn sie bewilligt und ausgezahlt wurden, von den Vereinen zurückfordern.

Vereine beklagen fehlende Kommunikation durch die Stadt

Für die Vereine sei das "so weit schon mal in Ordnung", sagt Alexander Steenken, der Vorsitzende des SV Mehrenkamp. Allerdings, schiebt er nach, "wurde uns mal eine Entscheidung in der ersten Jahreshälfte in Aussicht gestellt". Da habe eine klare Kommunikation der Stadt mit den Vereinen gefehlt, denn das lange Warten habe für Verunsicherung gesorgt. "Wir mussten ja auch überlegen, was wir machen, wenn wir auf den Mehrkosten sitzen bleiben", sagt Steenken. Und die lägen beim SV Mehrenkamp grob gerechnet bei rund 10.000 Euro. "Wir haben 375 Mitglieder", sagt der Vorsitzende. "Wie sollen wir das über die Beiträge stemmen?" 

Hinzu komme, dass die Energie nicht der einzige Kostentreiber sei. "Auch die Platzpflege ist deutlich teurer geworden", sagt Steenken, zumal der Verein derzeit einen Schädling im Rasen habe. Allein dessen Bekämpfung verschlinge das komplette Kapital, das für die Platzpflege zur Verfügung steht. "Realistisch gesehen müssen wir für Schädlingsbekämpfung, Platzpflege und die Mehrkosten bei der Energie derzeit rund 25.000 Euro veranschlagen", rechnet Steenken vor. Da bleibe selbst nach den erhöhten Leistungen der Stadt mehr übrig, als der Verein aufbringen könne. Aber mit der Übernahme der Energiemehrkosten sei man zumindest "einen kleinen Schritt weiter".

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