Friesoyther Sportvereine fragen sich, wo Unterstützung für Energiekosten bleibt
Die Sportlandschaft wird abgestraft, meint der erste Vorsitzende des SV Altenoythe. Auch der SV Thüle und der SV Gehlenberg-Neuvrees wünschen sich mehr Hilfe. Die Politik hat schon eine Antwort parat.
Teurer Spaß: Die gestiegenen Heizkosten für Sanitäranlagen, Umkleiden und Co. sowie die Energiekosten für Flutlichtanlagen werden für die Sportvereine zur Belastung. Symbolfoto: dpa/Waibel
Die Friesoyther Sportvereine fühlen sich von der Kommunalpolitik in Stich gelassen. Das erklärte Johannes Hardenberg als Vorstandsvorsitzender des SV Altenoythe in einer Pressemitteilung. Im Herbst 2022 habe die Politik Hilfe für die gestiegenen Energiekosten zugesagt, erläutert Hardenberg. Doch bis jetzt sei nichts angekommen. Es gebe „weder ein entsprechendes Konzept“ noch „einen handfesten Beschluss über die Höhe“, kritisiert der Vorsitzende. Die „vielseitige Sportlandschaft“ werde so „abgestraft“.
SV Altenoythe würde Zuschüsse gerne bei Beitragsberechnung berücksichtigen
Nach derzeitigem Stand müssten die Beiträge „nahezu verdoppelt“ werden, wenn es bis dahin keine Planungssicherheit gibt, schildert der Vorsitzende. „Gerne hätten wir entsprechende Zuschüsse bei der Beitragsberechnung mit berücksichtigt.“ Er habe gehofft, dass etwaige Gelder im Ausschuss für Jugend, Sport und Kultur am 21. September Thema werden. Die Sitzung wurde jedoch abgesagt, kritisiert Hardenberg.
Etwa 11.000 Euro Mehraufwand an Energiekosten könnten auf den SV Altenoythe zukommen, wenn die Mehrwehrsteuer auf Gas wieder auf 19 Prozent angehoben wird, so Hardenberg. Bei Aufhebung der Preisbremse von derzeit 12 Cent müsste der Verein nach seiner Rechnung 2024 weitere 7000 Euro aufbringen.
Fordert schnellere Unterstützung von der Politik: Johannes Hardenberg, erster Vorsitzender des SV Altenoythe. Archivfoto: Wimberg
SV Thüle und SV Gehlenberg-Neuvrees haben hohe Kosten für alte Fluchtlichtanlagen
Silke Hanneken, die erste Vorsitzende des SV Thüle, kann den Unmut nachvollziehen. Sie könnten die Mehrkosten für Energie nicht stemmen, ohne die Beiträge erhöhen zu müssen. Auch hinsichtlich der zwei Flutlicht-Plätze des Vereins hofft Hanneken auf Zuschüsse von der Politik. Allgemein wünsche sie sich, dass sich in Friesoythe mehr um die kleinen Sportvereine gekümmert wird.
Das Problem des SV Thüle und des SV Gehlenberg-Neuvrees sei zudem, dass die Umstellung auf neue LED-Technik beim Flutlicht noch nicht vollzogen ist, erklärt Tobias Pohlabeln, Schriftführer beim SV Gehlenberg-Neuvrees. Bereits 2021 hätte sein Verein die Förderung beantragt. Doch die Stadt, die zuständig sei, habe die Ausschreibungen nicht vorangetrieben. Nun hätten sie bereits Fördermittel verloren, der Eigenanteil steige. Zudem sei mit der veralteten Technik der Stromverbrauch deutlich höher. Das komme zu den Energiekosten noch hinzu, betont Pohlabeln.
Fraktionsvorsitzende sichern Lösungen zu
Der Politik ist Sport als „Ort des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ wichtig, erklärt Lukas Reinken, Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion im Stadtrat. Daher würde viel in Sportförderung investiert werden. Auch bei den gestiegenen Energiekosten erhalten die Vereine Hilfe von Politik und Verwaltung, meint Reinken. So seien die Abschlagszahlungen für Energie von der Stadt nicht erhöht worden. Die zugesagten Gelder verzögern sich, so Reinken, weil die Endabrechnung noch fehlt. „Wir werden Lösungen erarbeiten, die die Sportvereine nicht zu stark belasten“, versichert Reinken. Auch die Stadtverwaltung erklärt, dass man sich noch im Prozess befinde, aber daran arbeite.
Ebenso betont die Fraktionsvorsitzende der SPD/Grüne, Renate Geuter, dass die Stadt mit dem Nicht-Anheben der Abschläge „schon in erheblichem Umfang finanziell zwischenfinanziert“ hat. Eine endgültige Regelung jedoch könne es erst geben, wenn die Energieabrechnungen aller Vereine vorliegen. Dann könne man zeitnah über die Entlastung entscheiden. Dabei ist laut Geuter zu berücksichtigen, dass Mitgliedsvereine des Landessportbundes schon eine anteilige Erstattung in Anspruch nehmen können. Bei den Beratungen zum Haushalt 2024 werde Sportförderung „eine entscheidende Rolle spielen“, sichert Geuter zu.
Info:
Am 5. Oktober (Donnerstag) um 19.30 lädt der SV Altenoythe zu einem Infoabend im Vereinsheim ein. Thema sollen neben den zukünftigen Beiträgen die Rahmenbedingungen des Trainings- und Spielbetriebs sein.
Der Verein platzt derzeit aus allen Nähten, informiert der Vorsitzende. Es soll darüber gesprochen werden, ob man mit Wartelisten arbeite oder Mannschaften vom Spielbetrieb abmelde, um weiter den Anforderungen gerecht zu werden.
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