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Die Gerbertschule in Visbek wird aufgestockt

Es wurde viel abgewogen, noch mehr diskutiert. Nun hat der Gemeinderat entschieden: Die Gerbertschule wird für rund 2 Millionen Euro erweitert. Das gefiel nicht jedem Ratsmitglied.

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Erhält ein weiteres Stockwerk: Der Visbeker Gemeinderat hat sich dafür ausgesprochen, die Gerbertschule aufzustocken.  Archivfoto: Ferber

Erhält ein weiteres Stockwerk: Der Visbeker Gemeinderat hat sich dafür ausgesprochen, die Gerbertschule aufzustocken.  Archivfoto: Ferber

Die Gerbertschule in Visbek wird aufgestockt. Dafür hat sich der Großteil des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen. 5 Ratsmitglieder haben sich dagegen entschieden. Konkret ging es darum, ob die Grundschulen in Hagstedt und Erlte oder die Gerbertschule erweitert werden sollen. Gerade für letztere standen mehrere Erweiterungsmöglichkeiten zur Wahl.

Die jetzt gewählte Aufstockung kostet etwa 1.976.000 Euro. Mithilfe einer Holzrahmenbauweise wird ein weiteres Geschoss geschaffen. Bei der Erweiterung werden auf einer Fläche von circa 810 Quadratmetern 3 Klassenräume mit angrenzenden Gruppenräumen, ein Fachraum, ein Flur, Toiletten sowie ein Fahrstuhl entstehen. Im Erdgeschoss wird das Lehrerzimmer erweitert sowie die Pausenhalle vergrößert. Eine Mensa ist in diesem Vorschlag nicht vorgesehen. Die wird aktuell, wie Bürgermeister Gerd Meyer in der vorangegangenen Finanzausschusssitzung erläuterte, auch nicht benötigt. Die Mittagsverpflegung sei in der Fachklinik St. Vitus für bis zu 200 Kinder sichergestellt.

Andreas kl. Lamping: Kosten in Erlte und Hagstedt geringer

Andreas kl. Lamping (CDU) legte umfangreich dar, warum er gegen die Aufstockung der Gerbertschule ist. Seines Erachtens müssten die Grundschulen in Hagstedt und Erlte gestärkt werden. Er rechnete vor, dass mit den bereits bekannten Einschulungszahlen bis 2025, im Jahr 2023 die meisten Kinder eingeschult würden. Dennoch gebe es über den Gesamtbestand aller Grundschulen noch 10 freie Plätze – "nicht 10 Plätze zu wenig", machte kl. Lamping deutlich. Seiner Meinung nach bräuchte es lediglich ein "intelligentes Konzept" für die Zuordnung und Beförderung der Schulkinder.

Wenn die Gerbertschule erweitert werde, gebe es aber immer noch 2 Grundschulen in Erlte und Hagstedt, die nicht auf dem neusten Stand der Technik seien, sagte kl. Lamping. Dabei sei es doch der Wunsch aller, die Schulstandorte in den Bauerschaften zu erhalten. Zudem sei der Ausbau der Schulen in Hagstedt und Erlte fast 300.000 Euro günstiger. Der Vorteil, so die Ausführungen des Ratsherrn: Es würden nicht nur die neuen Räumlichkeiten, sondern auch die bestehenden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. "Rechnet man die ersparten Instandhaltungskosten ein, die ansonsten in den nächsten 10 bis 15 Jahren anfallen könnten, kann der Kostenvorteil dieser Variante auf bis zu 740.000 Euro ansteigen", sagte kl. Lamping. Als weitere Vorzüge nannte er, dass die Kinder in kleineren Einheiten unterrichtet würden und die Verkehrsbelastung in Visbek geringer sei.

Zu dem Thema meldete sich die Schulleiterin der Grundschulen in Erlte und Hagstedt, Bianka Tapke-Jost, zu Wort. Sie begrüße, dass man die Dorfschulen erhalten wolle. Allerdings müsse dort gelegentlich investiert werden, um den Erhalt zu sichern. Vor Ort werde pfleglich mit den Räumlichkeiten und dem Mobiliar umgegangen, doch vieles sei alt und es müsse in Zukunft Geld in die Hand genommen werden.

Auch Josef Diersen (Grüne) sprach sich gegen die Aufstockung aus. Seiner Meinung nach sei das die Lösung mit den höchsten Kosten und dem höchsten Risiko für Folgekosten. Außerdem habe ihn das Raumkonzept nicht überzeugt.

Aufstockung berücksichtigt viele Wünsche

Darauf entgegnete Martin Rohe (SPD), dass alle Varianten kostentechnisch bei etwa 2 Millionen Euro lägen. Entscheide man sich dafür, die Räume in Hagstedt und Erlte zu schaffen, habe das zur Folge, dass der Einzugsbereich der Schüler und des Busverkehrs umgelegt werden müsse. Laut Rohe müssten die Schülerströme dauerhaft umgelenkt werden. Das sei auch von den Eltern nicht gewünscht. Zudem entstünden die meisten Baugebiete in Visbek. Deshalb würden die Schulkapazitäten auch dort benötigt. Rohe sprach sich deshalb für die Aufstockung der Gerbertschule aus, da diese Variante seines Erachtens die meisten Vorteile – wie das Thema Inklusion und die Lehrerzimmererweiterung – mitbringe.

Der Parkplatz werde erhalten, die Straße müsse nicht umgelegt werden und die Kosten für die Inklusion seien berücksichtigt, zählte Ralf Stukenborg (CDU) auf, warum er ebenfalls für die Aufstockung der Gerbertschule sei. Gerade das Thema Inklusion sei bei den anderen Varianten nicht berücksichtigt. Außerdem lasse man sich mit dieser Form der Erweiterung noch Planungsmöglichkeiten für die Zukunft offen. Zu den Kosten sagte er, dass diese Variante auf den Quadratmeter heruntergerechnet, sogar die günstigste sei.

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