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Rain

Kolumne: Das Weltgeschehen gleicht einem nicht enden wollenden Monsun. Spannen wir den Schirm auf oder lassen wir es uns mitten ins Herz regnen? Die Beatles haben einen guten Tipp.

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Donald Trump ist wieder US-Präsident. Global erstarken die rechten Kräfte. Kurz vor der Bundestagswahl erweist der designierte CDU-Kanzler Friedrich Merz sich und seiner Partei einen Bärendienst, indem er indirekt gemeinsame Sache mit der in Teilen rechtsextremen AfD macht. Im Hintergrund zieht der menschengemachte Klimawandel seine Kreise. Und das sind nur ein paar Knackpunkte des gegenwärtigen Weltgeschehens.

Kurzum: Das Tohuwabohu im Außen wirkt wie ein nicht aufzuhören wollender Monsun. Kein warmer Sommerregen, sondern ein nasskalter, klatschnasser, der die Klamotten unschön an den Korpus presst und einen zum Schlottern zwingt, wenn kein alternatives Outfit in Reichweite ist.

Tja. So ist das mit dem Wetter – unserem kleinsten gemeinsamen Nenner, das Gesprächsthema schlechthin, wenn es etwas zu motzen geben muss, muss es herhalten. Schließlich können sich weder Sonnenschein noch Sturm, Regen, Schnee und Co. gegen die Missgunst der Menschen wehren. Müssen sie auch nicht. Das Geschwätz der Leute ist dem Wetter egal.

„Es regnet? Macht nichts. Es scheint die Sonne? Passt schon. Das Wetter ist nun mal so, wie es ist.“

Was aber tun, wenn nicht nur der Regen von oben ins Gemüt prasselt, sondern der globale Monsun das Tal der Tränen füllt und Trübsal-Blasen alternativlos zu sein scheint? Für mich und meinen Bruder – wir wurden jeden Samstag damit geweckt – gibt es seit Kindertagen darauf folgende Antwort: Beatles hören! Insbesondere den Song „Rain“, der in den vergangenen Monaten Tag für Tag in meinen Gehörgang getropft ist und sich als angenehmer Ohrwurm erwiesen hat.

Schneller aufgenommen als abgespielt und zum Schluss rückwärts abgespult hat der Song eine ganz simple Botschaft: Es regnet? Macht nichts. Es scheint die Sonne? Passt schon. Das Wetter ist nun mal so, wie es ist. Einfache Philosophie, wie sie der östliche Philosoph Jiddu Krishnamurti in meiner ersten Kolumne mit den Worten „Ich habe nichts gegen das, was ist“ bereits zum Ausdruck brachte. Und wer könnte diese harte Botschaft, das nicht zu Akzeptierende zu akzeptieren, besser auf den Punkt bringen als die Legende John Lennon, der ohne Mutter aufwuchs und sich seinen Weg durchs Leben boxen musste?

„Wenn sich bestimmte Dinge nicht ändern lassen, bleibt nur eins: Annehmen. Hinnehmen. Aushalten. Wie den nicht abzuwendenden Regenschauer. Oder die pralle Sonne.“

Klar: Alles hinzunehmen, ist keine Universallösung. Über nasskalten Regen darf sich jeder aufregen. Genauso wie über all die bekloppten Wendungen, die das Schmierentheater auf dem Planeten Erde dieser Tage nimmt. Man darf nicht nur, man muss sich sogar gegen manchen Monsun auflehnen – und wenn es nur der Schritt ist, Kopf und Körper unter ein schützendes Dach zu bringen.

Aber wenn sich bestimmte Dinge nicht ändern lassen, bleibt nur eins: Annehmen. Hinnehmen. Aushalten. Wie den nicht abzuwendenden Regenschauer. Oder die pralle Sonne. Oder die stürmische Zeit. Das wusste auch der Musiker Bob Marley: „Du sagst, du liebst den Regen, aber benutzt einen Schirm, wenn es regnet. Du sagst, du liebst die Sonne, aber suchst Schatten, wenn sie scheint. Du sagst, du liebst den Wind, aber wenn er weht, schließt du dein Fenster.“

Drum: Lassen wir den Regen sein Werk verrichten. Auf ihn folgt bekanntlich Sonne.

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