OM-Zukunftsmacherin 2023: Technisches Know-how und kommunikative Kompetenz
Claudia Hackmann und Lea Middendorf arbeiten bei Pöppelmann FAMAC an nachhaltigen Verpackungslösungen.
Tanja Schulte-Saß | 23.06.2023
Claudia Hackmann und Lea Middendorf arbeiten bei Pöppelmann FAMAC an nachhaltigen Verpackungslösungen.
Tanja Schulte-Saß | 23.06.2023
Schon immer technisch affin: Lea Middendorf (links) und Claudia Hackmann. Foto: T. Schulte-Saß
Eigentlich haben Lea Middendorf und Claudia Hackmann auch beim Einkauf im Supermarkt noch nicht richtig Feierabend. Vor dem Regal beispielsweise mit Nachfüllverpackungen für Seife gilt ihr erster prüfender Blick der Verpackung: Ist sie recyclingfähig? Oder besteht sie aus Verbundstoffen, die nicht voneinander getrennt werden können? Wurde sie aus recycelten Kunststoffen hergestellt? Das Interesse ist beruflicher Natur: Denn Kunststoffverpackungen sind das Fachgebiet der beiden Pöppelmann-Kolleginnen aus dem Vertrieb des Geschäftsbereichs FAMAC Pharma-Medical. Hier betreuen sie gemeinsam – Claudia Hackmann (35) als technische Projektleiterin und Lea Middendorf (24) als Key Account-Managerin – das Standard- und Sonderprogramm der sogenannten „Einschweiß-Ausgießer für Standbodenbeutel“. Das ist der Fachausdruck für die Verschlüsse von Nachfüllverpackungen für Seife, Shampoo, Reinigungsmittel und viele weitere Produkte. Ziel eines jeden Projektes sei es, in Kooperation mit den Kunden eine recyclingfähige Gestaltung der gesamten Verpackung zu konstruieren, um Materialkreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen, erklärt Claudia Hackmann. „Unsere Kunden stellen auf die Herstellung von Mono-Material-Beuteln um. Um eine möglichst hohe Recyclingquote zu erzielen, müssen auch der Einschweiß-Ausgießer und die Kappe aus dem gleichen Material wie der Beutel produziert werden.“ Welche Rolle spielt es für die beiden engagierten Pöppelmann-Expertinnen, dass ihr berufliches Umfeld zumindest momentan noch sehr von männlichen Kollegen geprägt ist? Gar keine, sagen beide einhellig. Die Stimmung im Team sei kollegial und fair – das sei der entscheidende Faktor. Dies galt auch schon während ihrer Ausbildung. Lea Middendorf studierte Wirtschaftsingenieurwesen, Claudia Hackmann Maschinenbau. Für beide Frauen war es selbstverständlich, dass ihr beruflicher Weg technisch orientiert sein würde. Claudia Hackmann absolvierte nach dem Abitur zunächst ab 2007 eine Ausbildung zur Technischen Zeichnerin bei Pöppelmann und war in dieser Zeit in der Konstruktion tätig. „Die Ausbildung war eine gute Basis“, sagt Claudia Hackmann im Rückblick. Für sie sei jedoch klar gewesen, dass sie noch mehr erreichen wollte. So folgte das Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule in Aachen. Auch während dieser Zeit stand sie als Werkstudentin im engen Kontakt zu Pöppelmann und gewann Einblick in die unterschiedlichsten Abteilungen des Unternehmens. Diese Eindrücke halfen ihr herauszufinden, in welchem Bereich sie nach dem Bachelor-Abschluss tätig werden wollte. „Heute bin ich sehr froh, bei FAMAC zu arbeiten“, so ihr Resümee. Auch für Lea Middendorf war sehr früh klar, dass sie in einem technischen Beruf arbeiten möchte. „Da ich aber auch gerne mit Menschen kommuniziere, wollte ich einen Bereich anvisieren, in dem ich beides miteinander kombinieren konnte“, erzählt sie. Wirtschaftsingenieurwesen sei ein guter Mix aus beiden Aspekten. „Es hat mich gereizt, auf der einen Seite technisch zu beraten, auf der anderen Seite kaufmännische Themen zu diskutieren.“ Als Ausbilderin macht sie sich mittlerweile auch selbst für den Berufsnachwuchs stark. Ihr Beruf macht beiden Frauen viel Spaß. „Es gibt immer wieder neue Projekte und Herausforderungen, die den Reiz ausmachen“, sagen die beiden. Als Projektleiterin und Key Account-Managerin sind bei den zwei Pöppelmann-Verpackungsexpertinnen jede Menge Flexibilität, aber auch Zielstrebigkeit gefragt. Es gebe keinen typischen Tagesablauf, sondern eher auf Projektbasis wiederkehrende Phasen. In dieser Arbeitsweise muss man sich immer schnell auf die jeweilige Situation einstellen und den Schalter umlegen können. „Wichtig ist organisiertes und eigenständiges Arbeiten“, erläutern sie. Claudia Hackmann ergänzt: „Auch wenn die Abläufe ähnlich sind, gleicht kein Projekt dem anderen.“ Somit sei jedes Projekt aufs Neue eine Herausforderung mit unterschiedlichen Ansprüchen und Anforderungen. Dabei gehe es auch um Zusammenhalt: „Hier arbeiten wir immer im Team und die Lösung ist eine Leistung aller Kollegen. Zurück in den Supermarkt. „Wenn ich den Nachfüllbeutel eines Kunden sehe, dann bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich ein Produkt in der Hand halte, an dem ich mitgearbeitet habe“, beschreibt Claudia Hackmann ein gutes Einkaufsgefühl und damit auch die große Identifikation mit ihrer Arbeit. Lea geht es ebenso. „Es ist schön zu sehen, wenn man mit bestimmten Kunden ein Projekt entwickelt hat. Das ist für mich eine Bestätigung, dass der Kunde mit unserer Arbeit zufrieden ist.“Alle Informationen zur Zukunftsmacherin 2023 finden Sie auf unserer Themenseite.
"Es gibt immer wieder neue Projekte und Herausforderungen, die den Reiz ausmachen."Lea Middendorf und Claudia Hackmann
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