Sehr persönliche Ansichten – immer dieselben 10 Fragen. Dieses Mal: Klaus Potthoff. Der Inhaber der Wald-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsschule Dammer Berge würde das Meckern gerne abschaffen.
Bietet Führungen durch die Dammer Muna an: Klaus Potthoff. Archivfoto: Oevermann
Und? Wie ging es in letzter Zeit? Bis auf eine Sommergrippe ging es mir gut. Die letzte Zeit stand vor allem im Zeichen beruflicher Herausforderungen. Die Wald-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsschule Dammer Berge (Wunsch) hat mit neuen Angeboten herausfordernde, aber auch spannende Wege betreten. Vor allem das sogenannte Indoor-Waldbaden wird erfreulicherweise von vielen Pflegeeinrichtungen im Oldenburger Münsterland angefragt. Auch die große Anzahl von Nachfragen nach öffentlichen und privaten Lost-Places-Führungen durch die Muna Damme hat uns positiv überrascht. Die Zeit fordernde Arbeit in Sachen Nachhaltigkeit muss mit meiner anderen Tätigkeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zeitlich unter einen Hut gebracht werden. Da ist es sehr erleichternd, dass ich mich privat auf die große Rückendeckung meiner Familie und meines Freundeskreises verlassen kann.
Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt? Der Sommerurlaub an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste – die einzigen privaten Ferien in diesem Jahr – war ein Highlight. Ganz früh am Morgen der aufgehenden Sonne am Horizont über der auflaufenden Flut am Wattenmeer zuzuschauen, ist ein bestaunenswertes Naturschauspiel. Seeadler und Robben beobachten, Fischbrötchen genießen oder sich bei langen Radtouren den Wind ins Gesicht blasen lassen, ist Entspannung pur, die den Akku auflädt.
Wenn Sie König von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft? Das Meckern, Nörgeln und Jammern! Wissenschaftler haben einmal ausgerechnet, dass es wahrscheinlicher ist, sechsmal nacheinander im Lotto zu gewinnen, als als Mensch geboren zu werden. Wir haben also allen Grund, dankbar und achtsam zu sein. Das Leben befähigt uns, zu genießen, als Teil der Menschheit Sozialkontakte zu pflegen oder geistig und körperlich in Bewegung zu bleiben.
Meckern entsteht, wenn man mit einer Sache unzufrieden ist oder sich sorgt. Okay! Aber wenn man sich zuerst die schönen Seiten des Lebens bewusst macht, hat man viel mehr Kraft, zu überlegen, was man selber dazu beitragen kann, um die Ursache für die eigene Unzufriedenheit zu beseitigen.
Bringt den Wald ins Seniorenheim: Klaus-Potthoff ist vom Konzept des Indoor-Waldbadens überzeugt. Archivfoto: Oevermann
Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)? Auf unserem Nachbargrundstück möchten wir gerne einen öffentlich zugänglichen Natur-Schaugarten einrichten. Hier soll man sich informieren können, wie man auch mit kleinen Dingen im eigenen Garten etwas für die Natur und Umwelt tun kann. Da alles in Eigenleistung entstehen soll, ruht die Baustelle im Moment leider länger als geplant.
Was tun Sie am liebsten? Ich liebe es, in der Natur zu sein. Ein langer Spaziergang im frischen, bunten Herbstwald oder eine Wanderung am zugefrorenen Dümmerdeich im bitterkalten Winter wird gekrönt durch einen langen, heißen Badewannenaufenthalt mit einem guten Buch und einem Gläschen Rotwein. Aber auch ein ausgedehnter Saunabesuch ohne telefonische Erreichbarkeit kann ein Genuss für Körper, Geist und Seele sein.
Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht? Mir gefallen meine Offenheit und Kreativität, und dass ich immer bereit bin, Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Manchmal, sagt meine Frau, dass ich zu pingelig wäre.
Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten? Die tägliche Nachrichtensendung gehört zum Standardprogramm, um allgemein informiert zu sein. Vermutlich geprägt durch meinen Vater, der bis in die 60er-Jahre Filmvorführer im Kino war, schaue ich gerne Schwarzweißfilme mit Slapstick-Humor. Dick & Doof, Buster Keaton und andere sind die liebenswerten Charaktere in den nostalgischen, aber zeitlosen Klassikern. Sie können mich mit ihrer unbeschwerten Komik auch heute noch in ihren Bann ziehen und in meine Kindheit entführen. Leider werden diese Filme im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer seltener gezeigt.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen? An einem Treffen mit Berühmtheiten bin ich nicht so interessiert. Aber ich gestehe, dass ich in den vergangenen Jahren alte Freundschaften vernachlässigt habe. Das würde ich gerne ändern.
Was würden Sie gerne einmal wieder essen? Die Frage ist leicht beantwortet. In meiner Heimatstadt im westlichen Münsterland gibt es den sogenannten Knochenpott. Ein zugegebenermaßen sehr fleischlastiges Gericht, das niemand so gut zubereiten kann wie meine Mutter. Eisbein, Rindfleisch, Zwiebeln und Gemüse werden sehr lange, nämlich mindestens 6 Stunden, gegart, bis das Fleisch faserig ist. Serviert mit Knödeln und selbst eingemachtem Obst ist es ein leider viel zu seltener Hochgenuss.
Welches Thema bei den OM-Medien hat Sie am meisten beschäftigt? Mich interessieren vor allem die alltagsrelevanten Lokalnachrichten als Informationsquelle zum Beispiel zu Politik, Sport, Bildung oder Kultur und Veranstaltungen in der Region.
Zur Person:
Klaus Potthoff ist 59 Jahre alt und Inhaber und Geschäftsführer der Wald-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsschule Dammer Berge (Wunsch).
Er ist verheiratet, hat drei Söhne und lebt mit seiner Frau in Damme.
In seiner Freizeit verbringt Potthoff gerne viel Zeit mit seiner Familie. Weitere Hobbys sind Basteln und Radfahren.
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