Wagenknecht und Schwarzer: Nichts als leere Phrasen

"Wir können heilfroh sein, dass der Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird. Nämlich als ein durchgeknallter russischer Nationalist, der sich daran berauscht, Grenzen zu verschieben": 3 Tage, nachdem Sahra Wagenknecht diesen Satz gesagt hatte, marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Ein Jahr ist das jetzt her. Und während der Diktator im Kreml seine Soldaten wütender denn je in die Schlacht treibt, müssen die zahlenmäßig unterlegenen Ukrainer im Ausland um Waffen betteln, mit denen sie ihr Land, ihre Wohnungen und ihre Menschen verteidigen.

Wer Sahra Wagenknecht um eine außenpolitische Expertise bittet, sollte also gewarnt sein. Das "Manifest für den Frieden", das die Linken-Ikone zusammen mit der Journalistin Alice Schwarzer in einem verstörend heiteren Video ankündigt, enthält denn auch keinen einzigen Hinweis, wie eine Friedenslösung aussehen könnte, die das Recht der Ukraine auf Selbstbestimmung gewährleistet. Stattdessen entsteht der Eindruck, dass allein der Westen mit seinen Waffenlieferungen für eine Eskalation des Krieges verantwortlich ist. 

Das Gegenteil ist richtig. Wer sich davon überzeugen möchte, sollte  einmal in die Ukraine reisen und sich die von Russland angerichteten Zerstörungen anschauen. Oder in die müden Gesichter der Menschen in Charkiw, Bachmut oder Saporischschja blicken, die Tag für Tag von Raketen, Minen und Granaten terrorisiert werden. Der Krieg geht weiter, weil Putin keinen Frieden will. Denn er ist genau das: ein durchgeknallter russischer Nationalist, der sich daran berauscht, Grenzen zu verschieben.