Offiziell ist es nicht, aber offensichtlich schon: Der Lohner Jochen Steinkamp hat seine Machtposition in der regionalen CDU so sehr ausgebaut, dass alles auf seine Bewerbung um die Kandidatur zur Landtagswahl 2027 hindeutet. Er selbst hüllt sich dazu in Schweigen. Aber das ist verständlich: Schließlich wäre es unklug, sich jetzt in den Vordergrund zu stellen, wo doch zunächst die Kommunal- und Landratswahl anstehen. Da geht es um andere Namen und Ziele.
Das Ergebnis ist aber zugleich eine Art Test für den Urnengang zum Landesparlament im Jahr darauf. Steinkamp könnte im Fall eines guten Abschneidens seiner Partei mit einem weiteren Pfund wuchern, wenn er sich für die Landtagswahl als Kandidat in Stellung bringt. Also: Alles soll der Reihe nach angegangen werden. Dazu gehört auch, bei der Wahlkreisreform die Dreiteilung des Landkreises zu verhindern – und den Wahlkreis 68 (Vechta) so groß wie möglich zu halten.
„Eine Kampfkandidatur ist unwahrscheinlich“
Dennoch: Dass Steinkamp in den Landtag will und nach verbreiteter Auffassung im CDU-Kreisverband Vechta auch soll, ist ein offenes Geheimnis. Auch deswegen: Steinkamp scheint für die Vechtaer Christdemokraten als Kandidat geradezu alternativlos. Er führt nicht nur den CDU-Kreisverband an. Er ist seit Mitte Juni auch der Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Oldenburg, der circa 9000 Mitglieder zählt. Er gehört der CDU-Spitze in Niedersachsen an, ist landesweit vernetzt.
Kein anderer Bewerber könnte ein vergleichbares Gewicht aufweisen. Eine Kampfkandidatur ist unwahrscheinlich. Loyalität und Geschlossenheit scheinen das Gebot der Stunde zu sein – zumindest nach außen.