Auf komplizierte Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Vor dem Hintergrund von mehreren, teils zeitgleich stattfindenden Krisen wie Corona, dem Ukraine-Krieg, der daraus resultierenden Inflation und Energie-Krise sowie der alles übergeordneten Klimakrise ist das nur schwer zu akzeptieren. In einer sich immer stärker vernetzenden, von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägten Welt gibt es aber nun mal keine bequeme(n) Wahrheit(en).
Unbequeme Wahrheiten lassen sich jedoch deutlich besser erklären und somit den Bürgerinnen und Bürgern nahebringen, als es die Ampel-Koalition bislang getan hat. Gerade bei so massiven Eingriffen in das Privatleben wie beim Gebäudeenergiegesetz, besser bekannt als Heizungsgesetz. Wer an die Corona-Pandemie zurückdenkt, wird sich erinnern, wieso eine Verbotsmentalität der Bevölkerung mittlerweile übel aufstößt. Obwohl das Vorhaben gut gedacht war, war es nicht gut gemacht. Wer den Menschen exakt sagt, was sie tun sollen, der nimmt ihnen die Entscheidungsfreiheit, lässt sie noch mehr in Ohnmacht fallen ob der ohnehin schon eingetretenen Lähmung zeitgleich stattfindender Krisen.
Vernünftige Bürgerinnen und Bürger sind sich der Unwägbarkeiten durch Russlands Krieg gegen die Ukraine und ihren Folgen sowie des Klimawandels bewusst. Die Bereitschaft zu kooperieren ist da, wenn die Bevölkerung aktiv daran teilnehmen kann. Dafür bedarf es einer besseren Kommunikation der Bundesregierung. Ansonsten verliert die selbsternannte Fortschrittskoalition weitere Stimmen an die AfD, die vorgibt, einfache Antworten auf komplizierte Fragen zu haben. Wir erinnern uns: Das mag eine bequeme Wahrheit sein. Aber bequeme Wahrheit(en) gibt es in einer sich immer stärker vernetzenden, von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägten Welt einfach nicht.