Misstrauen ist bei Forsa-Umfragen angebracht

„In god we trust, all others must bring data“, sagte der Statistiker W. Edwards Deming seiner Zeit. Ob Gott oder Fakten – wem Deutsche momentan vertrauen, will das Meinungsforschungsinstitut Forsa mit dem regelmäßig erhobenen „Institutionen-Ranking“ herausgefunden haben. Demnach sind Polizisten besonders vertrauenswürdig. Ob Klimaaktivisten in Bayern das genauso sehen? 

„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, wird Winston Churchill zugeschrieben. Der Ursprung wird jedoch ebenso hinterfragt, wie gesundes Misstrauen in Statistiken angebracht ist. 60 Prozent bringen Meinungsforschungsinstituten großes Vertrauen entgegen, meint die Gesellschaft, um die es schon öfter Kontroversen wegen manipulierter Fragestellungen gab. Ihr Gründer und Geschäftsführer Manfred Güllner warnte jüngst vor einer „grünen Diktatur“. Vertrauenerweckend geht anders.

„Die Umfrage wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.“

Allein die Auswahl der Institutionen, über dessen Vertrauenswürdigkeit 4002 Leute entscheiden durften, ist gelinde gesagt interessant. Die evangelische sowie katholische Kirche, dazu der Papst, der Zentralrat der Juden und der Islam. Ob eine Weltreligion definitionsgemäß zu Institutionen zählt und inwieweit es sinnig ist, das Kirchenoberhaupt auch noch in dieses Potpourri zu werfen, ist fraglich. Überhaupt wirkt die Zusammenstellung rein willkürlich.

Seltsam mutet auch die Aufschlüsselung der Prozente an; Ost-West, 18 bis 29 oder über 60 Jahre. Die Umfrage wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Dennoch ist es nicht überraschend, aber alarmierend zugleich, wenn AfD-Anhänger den meisten Institutionen nur Misstrauen schenken.