Gute Nachrichten gibt es zuhauf, etwa von den Erneuerbaren – man muss ihnen nur Raum geben

Gute Nachrichten? Fehlanzeige. Wer aktuell die gedruckte oder digitale Zeitung liest, muss mitunter auf den überregionalen Seiten den Eindruck gewinnen, dass Deutschland den Bach runtergeht und die Welt dem Untergang geweiht ist. Warum entsteht dieser Eindruck? Wir durchleben eine Polykrise, keine Frage. Die Gemengelage in Nahost oder der Ukraine ist wenig verheißungsvoll. In den USA sieht es kurz vor dem Amtsantritt eines vorbestraften Lügners als starker Mann nicht anders aus. Das erklärt die trüben Nachrichten, die trübsinnig stimmen können.

„Es werden Belanglosigkeiten gehypt, Gegensätze konstruiert oder rechtsextreme Hassprediger von einem Medium zum nächsten weitergereicht, nur um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen und damit letztlich noch Geld zu verdienen.“

Darüber hinaus gibt es aber viele aufgeblasene und polarisierende Nachrichten, die nur den Zweck haben, Klickzahlen und/oder Reichweite zu generieren. Denn das sind die Währungen in der Online-Welt. Folge: Es werden Belanglosigkeiten gehypt, Gegensätze konstruiert oder rechtsextreme Hassprediger von einem Medium zum nächsten weitergereicht, nur um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen und damit letztlich noch Geld zu verdienen. Das Ergebnis sieht so aus: Bildungsauftrag und Informationspflicht ade, Zersetzung statt Stärkung der Demokratie.

Was häufig hinten runterfällt – sowohl in der Platzierung als auch der Wahrnehmung – sind dagegen Nachrichten wie diese: Niedersachsen hat 2023 erstmals in seiner Geschichte mehr erneuerbaren Strom erzeugt als verbraucht. Und das gelang, obwohl das letzte Atomkraftwerk in Lingen vom Netz genommen und 40 Prozent weniger Kohle verstromt wurde. Das ist gut für das Klima, die Umwelt und die Menschen sowie deren Gesundheit und Geldbeutel. Solch gute Nachrichten gibt es zuhauf. Man muss ihnen nur den Raum geben.