2,9 Milliarden Euro: Mit diesem Extra-Paket will die niedersächsische Landesregierung die Folgen des Ukraine-Krieges und die gestiegenen Energiekosten abfedern. Nur kurz nach der Koalitionsbildung lassen SPD und Grüne im Land also Taten folgen, erste Hilfen sollen noch in diesem Jahr greifen. Damit löst auch Ministerpräsident Stephan Weil sein wohl größtes Wahlversprechen ein.
Profitieren von einem Sofortprogramm in Höhe von 970 Millionen Euro sollen private Verbraucher, kleine und mittlere Unternehmen, Kommunen und soziale Einrichtungen. Zweifellos ein positives Signal. Ob und wie sich diese Entlastung auf die Gas- und Strompreisbremse des Bundes auswirkt, dürfte allerdings noch zu klären sein. Wünschenswert wäre in jedem Fall eine Lösung ohne langwierige Diskussionen und bürokratische Hürden.
Eine schnelle Hilfe benötigen vor allem auch die Vereine, die die erhöhten Kosten nicht mal eben über Monate auslegen können.Oliver Hermes
Eine schnelle Hilfe benötigen vor allem auch die Vereine, die die erhöhten Kosten nicht mal eben über Monate auslegen können. Überall werden zwar Einsparmöglichkeiten gesucht, dennoch sollte das Vereinsleben nicht schon wieder zum Erliegen kommen. Zur Pause gezwungene Angebote und Rückgänge der Mitgliederzahlen gab es während der Pandemie schon zuhauf.
Im Grunde handelt es sich aber auch nicht um eine Wohltat der Landesregierung, denn das Geld stammt ursprünglich von den Bürgern und Unternehmen. Finanziert werden sollen die Maßnahmen nämlich ohne neue Schulden, sondern hauptsächlich aus höheren Steuereinnahmen, die das Land wegen der Inflation verbuchen kann. Wir entlasten uns also quasi selbst.