Um Themen wie Pflege und Betreuung müssen sich auch kleine Orte kümmern. Diese Einstellung verbindet die „sorgenden Dörfer“ Vrees und Westerveld (Drenthe) grenzüberschreitend. Beide wollen ihren Bewohnern einen lebenslangen Verbleib im Dorf ermöglichen. Auf Anregung der Ems-Dollart Region tauschen sie sich inzwischen intensiv aus.
Beim letzten Gremientreffen in Vrees lag der Fokus auf nachhaltigen Strategien. Die Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, Sigrid Kraujuttis, stellte die Pflege- und Betreuungssituation im Landkreis vor. Sie machte deutlich, dass die Bedarfe an Pflegeplätzen deutlich steigen und die zunehmend alternde Gesellschaft neue Versorgungsmodelle erforderlich macht. Neben Pflegeangeboten betreffe dies auch die medizinische Versorgung.
Die niederländischen Gäste informierten sich über das Projekt „Alt werden in Vrees“. Besonders das Pflegehaus beeindruckte die Westervelder. Es zeige, mit welcher Wertschätzung Vrees den Älteren ein schönes Zuhause bieten möchte, lobte Bürgermeister Rinus Jarger.
Die beiden Landgemeinden beschäftigt zunehmend auch das Thema Kulturlandschaft und Wassermanagement. „Wir können die vielfältigen Erfahrungen der Niederländer im Wasserbau nutzen, um in Vrees das Thema Wasser zukunftsfähig zu diskutieren“, sagt Martin Windhaus von der Friesoyther Wasseracht. Am Aussichtsturm im Naturschutzgebiet Vreeser Wiesen wurde den Gästen bei einer Exkursion gezeigt, wie auf deutscher Seite Maßnahmen zur Stärkung der Kulturlandschaft umgesetzt werden. Jetzt wollen Vreeser und Westervelder sich an einem europaweiten Projekt beteiligen. "Auch eine Kommune aus Spanien und eine rumänische Gemeinde machen mit", berichtet Vrees Bürgermeister Heribert Kleene.