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Zuhause für gefährdete Tiere und Pflanzen

Der Bau der Ortsumgehung war ausschlaggebend dafür, das in Ahausen ein Biotop entstand. Die Planungen begannen im Jahr 2009 durch die Hase-Wasseracht.

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Das Biotop aus der Vogelperspektive: rechts oben der Essener Kanal von rechts oben und unten die Lager Hase mit dem Zusammenfluss zur Großen Hase in Richtung Löningen. Von der Aussichtsplattform (Bildmitte) hat man einen guten Überblick    Foto: F. Lenz

Das Biotop aus der Vogelperspektive: rechts oben der Essener Kanal von rechts oben und unten die Lager Hase mit dem Zusammenfluss zur Großen Hase in Richtung Löningen. Von der Aussichtsplattform (Bildmitte) hat man einen guten Überblick    Foto: F. Lenz

Die Aussichtsplattform am Biotop in der Bauerschaft Ahausen der Gemeinde Essen ist ein beliebter Anlaufpunkt für Naturfreunde. Etwas weniger bekannt ist, dass die über sechs Hektar große Fläche im Zusammenhang mit der Ortsumgehung Essen steht.

Wenn durch die Kommunen ein Eingriff in den Naturhaushalt erfolgt, so durch die Erschließung von Bau- und Gewerbegebieten oder Straßenbau, ist ein Ausgleich der benötigten Naturflächen erforderlich. Die Gemeinde Essen hat die Fläche in Ahausen angekauft. Mit der Planung wurde der Unterhaltungs- und Landschaftsverband Hase-Wasseracht beauftragt, der in der ersten Jahreshälfte 2009 mit den Bauarbeiten startete.

Eine Aufgabe mit einem enormen Arbeitsaufwand, der von der Hase-Wasseracht gemeistert werden musste. So mussten die Wälle am Essener Kanal und der Lager Hase beseitigt werden. Es wurden 25.000 Kubikmeter Boden abgefahren, der für die Anlegung von zwei Sportplätzen und eines Lärmschutzwalles Verwendung fand. Die Kosten der Baumaßnahme von rund 260.000 Euro trug anteilig die Gemeinde Essen und wurden durch Mittel für den Bau der Ortsumgehung finanziert.

Sandbank bietet bei Hochwasser Zuflucht

In der abgesenkten Fläche wurde ein Stillgewässer mit Tiefbereichen und Flachwasserzonen erstellt und eine Sandbank aufgeschüttet, die bei Hochwasser als Zufluchtsort für dort lebende Tiere dienen soll. Die drei Meter hohen Böschungen sind Lebensräume für Uferschwalben, Grabwespen und Sandbienen. Zudem wurden in Teilbereichen der Böschung Natursteinauflagen und eine Trockenmauer aus Feld- und Bruchsteinen angelegt.

Das Ziel bei der Modellierung dieser Auenlandschaft war die Entwicklung von Biotopstrukturen, die gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Schutz geben und eine Wiederbesiedlung ermöglichen. Naturfreunde dürfen sich heute darüber freuen. Von der Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf das Biotop und darf sich an der Vielfalt der heimischen Vogelwelt erfreuen. Auch Radwanderer legen hier gerne eine Pause ein. Der überdachte Pavillon mit Bänken und Tisch lädt dazu ein. Damit es keine Störungen für die Tierwelt gibt, ist das Betreten des Biotops untersagt. Der Wunsch der Gemeinde und der Hase-Wasseracht, eine „erlebbare natürliche Oase aus zweiter Hand“ entstehen zu lassen, hat sich offenbar erfüllt.

Aber das Biotop erfüllt noch einen weiteren Zweck. Die Fläche kann bei Hochwasser überflutet werden. Das zeigte sich auch im Frühjahr dieses Jahres, als die Wassermassen das Biotop in ein „Ahauser Meer“ verwandelten.

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