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Ziegen sollen Vreeser Birken in Zaum halten

Die Gemeinde will den Moorlehrpfad zu einem Erlebnis machen. Die Birkensamen aus den benachbarten Flächen sind da wenig hilfreich.

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Neugierige Landschaftspfleger: Die Ziegen am Moorlehrpfad in Vrees begrüßen die Besucher mit großen Augen. Foto: Sarah Frerichs

Neugierige Landschaftspfleger: Die Ziegen am Moorlehrpfad in Vrees begrüßen die Besucher mit großen Augen. Foto: Sarah Frerichs

Birken sind der Gemeinde Vrees ein Dorn im Auge. Das Dorf setzt jetzt auf ein Wundermittel der besonderen Art. Ziegen sollen dem Wildwuchs verschiedener Pflanzenarten Grenzen setzen. Denn Moore, Wälder und eine große Artenvielfalt zeichnen die Gemeinde aus. Es gibt viel zu entdecken. Besonders der Moorleerpfad zieht täglich neue Besucher an.

Deshalb sagt die Gemeinde nun den dort wild wachsenden Birken den Kampf an. Vor vielen Jahren hatte das Moor in Vrees noch eine ganz besondere Bedeutung. Es war die Einkommensquelle für viele Dorfbewohner. Über Jahrhunderte hinweg wurden Schafe als Nutztiere für die Gewinnung von Wolle gehalten. Die Heide in den Moorgebieten galt als wichtige Nahrungsquelle für Bienen. Den Altvorderen galt der Heidehonig als eine beliebte Süßigkeit.

Torfgebiete sollen auf Dauer wieder vernässt werden

Auch heute ist das Sumpfland ein wichtiger Bestandteil der Natur und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Zugunsten von Wanderern und Schulklassen wurde angrenzend an das Naturschutzgebiet ein Stück der Moor- und Heidelandschaft wiederhergerichtet. Auch die Torfgebiete sollen auf Dauer wieder vernässt werden. Das Ziel der Gemeinde Vrees ist es dabei, die Pflanzenwelt im Moor hautnah erleben zu können. In den vergangenen Jahren wird die Vreeser Idylle jedoch zunehmend gestört. Birkensamen aus benachbarten Flächen wehen auf die geschützte Landschaft.

"In den Moorgebieten gibt es viele verschiedene Heidearten".

Dr. Karin Geyer, Leiterin des Umweltbildungszentrums Vrees

Ziegen sollen nun Abhilfe schaffen. Die fleißigen Geißböcke sollen den Birkenflug in Schach halten. "In den Moorgebieten gibt es viele verschiedene Heidearten wie die Besenheide, die Glockenheide und die Erikaheide", erklärt Dr. Karin Geyer aus dem Umweltbildungszentrum in Vrees. Diese besonderen Arten fände man nur im Übergang vom atlantischen zum kontinentalen Klimabereich. Auch zum Schutz der Heidepflanzen können die Ziegen einen großen Teil beitragen. Diese müssten, wie die Gemeinde Vrees erklärt, nämlich regelmäßig verbissen werden, damit sie von unten aus neu treiben. Erst seit wenigen Wochen befinden sich die Tiere von Schäfer Hans Heymann im Naturschutzgebiet.

Schon jetzt sind die Vreeser guten Mutes: "Der Moorlehrpfad kann zu einem besonderen Erlebnis für Besucher werden, das vom Holzsteg aus betreten werden kann."

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