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Wild Mölkky gewinnt die erste Deutsche Indoor-Meisterschaft in Ellenstedt

Das Team aus Wildeshausen ist zudem der Ausrichter und freute sich über acht weitere Teams. Einige Teilnehmer reisten aus Nürnberg/Erlangen an.

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Das Siegerteam mit Lars Erkelenz, Tobias Wachtendorf, Björn Hugler und Tim Jannis Fischer. Foto: privat

Das Siegerteam mit Lars Erkelenz, Tobias Wachtendorf, Björn Hugler und Tim Jannis Fischer. Foto: privat

Die Wild Mölkkys aus Wildeshausen sind die ersten Deutschen Indoor-Meister ihrer Sportart. Sie setzten sich bei der Premiere des von ihnen ausgerichteten Turniers gegen acht andere Mannschaften durch. Auf den 2. Platz kam Mölkky Vitamin A2BF und den 3. Platz belegten die Rosengarten (RG) Rats Berlin. Goldenstedts Bürgermeister Alfred Kuhlmann schaute im Laufe des Turniertages kurz in der Halle vorbei, um eine Vorstellung von dem finnischen Geschicklichkeitsspiel zu erhalten. Aufgrund der Ähnlichkeit zum jährlichen Ellenstedter Kubb-Turnier verspüre er eine „gewisse Affinität“ zum Spiel und sagte: „Ich freue mich riesig, dass die erste Deutsche Indoor Mölkky Meisterschaft in Ellenstedt stattfindet.“

Insgesamt waren neun Mannschaften im Sportcenter Ellenstedt angetreten. Der Letzte der Vorrunde schied aus und die restlichen acht Teams kämpften in den folgenden K.O.-Runden, also Viertelfinale, Halbfinale und Finale um den Titel. Neben den drei Gewinnern traten Wild Mölkky Mixed, die Mölkky Bros 66, Rosengarten (RG) Rats Berlin II, The Cookies, Mölkky Bros 99 und die Red Hot Chili Mölkkers an. 

Voll konzentriert: Jens Beermann von RG Rats Berlin II. Foto: Heinzel
Zu Beginn eines jeden Satzes stehen die zwölf Spielhölzer sich berührend in einem stumpfen Dreieck. Foto: Heinzel
Mit dem Wurfholz – dem Mölkky – werden die Spielhölzer auseinander getrieben. Foto: Heinzel
Mit zunehmender Spieldauer nimmt die Streuung der Spielhölzer zu. Foto: Heinzel
Die richtige Wurftechnik muss jeder Spieler für sich selbst herausfinden. Gute Spieler beherrschen durchaus bis zu vier unterschiedliche Techniken. Foto: Heinzel
Die richtige Taktik wird innerhalb des Teams besprochen. Hier Wild Mölkky. Foto: Heinzel
Im Sportcenter Ellenstedt traten neun Mannschaften im Rahmen der offenen Meisterschaft an. Foto: Heinzel
Die Siegerpokale. Foto: Heinzel
Das Mölkkaari – also der mobile Abwurfbegrenzungsrahmen – definiert eine Zone, welche der Spieler während des Wurfes nicht verlassen darf.
Wilfried Steinert trifft wie gewünscht ein bestimmtes Spielholz und das Team bekommt die dort aufgedruckte Zahl gutgeschrieben, beziehungsweise, sie wird zum bisherigen Ergebnis addiert. Foto: Heinzel
Der Wurf ging daneben. Drei von diesen hintereinander kosten die Mannschaft den Satz. Dieser wird sofort dem Gegner mit dem Ergebnis 50:0 gutschrieben. Foto: Heinzel
Die Spielhölzer werden dort wieder aufgestellt, wo sie nach dem Treffer liegen geblieben sind. Foto: Heinzel
Gewinnen macht Spaß – wie hier bei RG Rats Berlin II, aber generell stehe der Spaß im Vordergrund. Foto: Heinzel
Jonne und Lena feuerten den späteren Deutschen Indoor Meister Wild Mölkky an. Foto: Heinzel

Das Spielprinzip: Ziel ist es als erstes Team exakt 50 Punkte zu erreichen. Ein Team besteht aus vier Werfern, deren Reihenfolge im Laufe des Spieles von Satz zu Satz variieren kann. Punkte erzielen die Werfer durch das Umwerfen der zwölf Spielhölzer mittels des Wurfholzes – dem Mölkky. Wird mehr als ein Spielholz umgeworfen, zählt jedes Holz einfach und nicht die aufgedruckte Zahl zwischen 1 und 12. Trifft man nur ein Spielholz, zählt die aufgedruckte Nummer. Die Spielhölzer werden immer dort wieder aufgestellt, wo sie zum Liegen gekommen sind.

Drei Fehlwürfe – also nichts wird getroffen – bedeuten den sofortigen Verlust des Satzes, welcher 50 zu null für den Gegner gewertet wird. Es wird in der Regel im Modus Best of Three gespielt. Die Wurflinie ist etwa 4 Meter entfernt. Dort befindet sich das Mölkkaari. Es handelt sich dabei um ein die Wurfzone begrenzenden Abwurfrahmen. Diese Zone darf vom Spieler während des Wurfes nicht verlassen werden. Die Punkte werden nach jedem Wurf aufaddiert. Erreicht ein Spieler etwa mehr als 50 Punkte, fällt er auf 25 zurück – bleibt aber im Spiel.

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„Das ist der Reiz des Spieles. Der Weg, um die 50 Punkte zu erreichen, ist jedes Mal ein anderer“, sagt Björn Hugler über die unberechenbare Streuung der Spielhölzer und der daraus entstehenden Spielmöglichkeiten. Er gehört zum Team Wild Mölkky. Sie hatten sich das Halbfinale als Mindestziel gesetzt. Aber generell betonten alle, dass der Spaß im Vordergrund stehe. Trotzdem handelt es sich um eine taktische Teamsportart. Daher gilt es, sich mit seiner Mannschaft abzustimmen und auf eine offensive oder defensive Spielweise zu einigen.

Es ist alles drin, meinte das Team Mölkky Vitamin A2BF um (von links) Andreas Braun, Pierre Fischer, Carmen Heid und Johannes Brelage während der Vorrunde und holte sich zum Ende den zweiten Platz. Foto: HeinzelEs ist alles drin, meinte das Team Mölkky Vitamin A2BF um (von links) Andreas Braun, Pierre Fischer, Carmen Heid und Johannes Brelage während der Vorrunde und holte sich zum Ende den zweiten Platz. Foto: Heinzel

„Es ist alles drin“, meinte die Mannschaft Mölkky Vitamin A2BF während der Vorrunde. Entscheidend sei der fremde Bodenbelag. „Man muss sehr genau treffen, da er hier eher vorspringt, als über den Boden zum Ziel zu schlittern“, beobachtete Carmen Heid. Dies bestätigte auch Björn Hugler von Wild Mölkky. Das Team Red Hot Chili Mölkkers genoss es einmal nur zu spielen, da sie sonst die Outdoor-Meisterschaften ausrichten. Sabine Lenz meinte: „Die Jungs von Wild Mölkky sind mit Herzblut dabei und zeigen viel Engagement.“

Mit dabei auch Siegmar Ziegler und Michael Enzi. Die beiden sind Kassenwart und Vorsitzender des 2022 gegründeten Deutschen Mölkky Verbandes (DMV). Sie halfen im Team Wild Mölkky Mixed aus und spielten gemeinsam mit Sönke Dietze und Wilfried Steinert. Michael Enzi ist mit der ersten Indoor-Meisterschaft sehr zufrieden. Er ist sich sicher, dass sich die Teilnehmerzahl in Zukunft weiter steigern wird. Bei der 2008 gestarteten Outdoor-Meisterschaft habe es eine ähnliche Entwicklung gegeben. Mit einer Handvoll Mannschaften gestartet, nahmen vor der Pandemie rund 80 Teams an den offenen Meisterschaften teil.

Rosengarten (RG) Rats Berlin II (von links): Luise Götze, Tim Beermann, Jens und Tina Beermann. Foto: HeinzelRosengarten (RG) Rats Berlin II (von links): Luise Götze, Tim Beermann, Jens und Tina Beermann. Foto: Heinzel

Bei der Weltmeisterschaft in Japan werden es rund 500 Teilnehmer sein. Unter ihnen auch die Brüder Jens und Tim Beermann. Für Tim ist es ein Kindheitstraum, einmal Deutscher Meister zu werden. Bei den offenen Deutschen Meisterschaften waren die Rosengarten (RG) Rats Berlin bereits mit Platz 7 einmal die beste deutsche Mannschaft und bei der WM gelang ihnen vor 2 Jahren ein 19. Platz. In Ellenstedt traten sie mit zwei Mannschaften an und konnten mit Team 1 den 3. Platz erringen. Im August geht es dann nach Hakodate zur Weltmeisterschaft.

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