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Vom Kampf gegen die Windmühlen

Kolumne: Das Leben als Ernstfall – Die „Windmühlen der Schande“ – sie gibt es überall. Wir sorgen dafür, dass sie nur auf den Papieren der Planer und Verwaltungen existieren.

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Es gärt überall. In unserer beschaulichen Heimat wehren sich Anwohnerinnen und Anwohner mal hier, mal dort gegen Biogasanlagen. Energiewende schön und gut. Aber kann die nicht woanders stattfinden?

Die Anwohner fürchten Lärm und Gestank durch die anliefernden Laster. Na gut, wer die Energiewende zu Ende denkt, könnte meinen, die würden ohnehin irgendwann leise und sauber von Elektromotoren angetrieben. Doch, weit gefehlt. Denn wo soll der Strom dafür denn bitteschön herkommen? Aus Biogasanlagen also eher nicht.

Aus dem Vechtaer Ortsteil Langförden ebenfalls nicht. Denn dort hat die CDU im Ortsrat etwas dagegen. So haben deren Ratsherren jüngst gegen den Bau eines Windrads votiert, weil es da einfach nicht hinpasse – warum auch immer… Don Quichote hätte seine helle Freude an solchen Debatten.

„Warum müssen wir denn immer technologisch die ersten sein? Ach, das sind wir gar nicht mehr? Na, umso besser.“

Nun müssen auch die Lkw eines dort nicht gerade kleinen Obst- und Gemüseproduzenten, der diese Windanlage aufstellen will, weiter mit Diesel fahren. Aber das macht ja nichts, denn Tankstellen verschandeln unsere Landschaft nicht so sehr wie Windräder. Und der Abbau von Erdöl ist auch unschädlich – jedenfalls für unsere Region. Eine saubere Alternative wäre sicher der Bau eines kleinen Mikro-Atomreaktors. Der könnte am Moorbach gebaut werden oder noch besser auf Diepholzer Staatsgebiet. Überhaupt, wo bleibt die Technologieoffenheit der Unternehmen, die sich das mit der Nachhaltigkeit (auch so eine Modeerscheinung) auf die Fahnen schreiben, nur weil es Zulieferer, Einzelhandel, Verbraucher und Brüssel gerne hätten?

Dank der Bürokratie wird das eh dauern, bis so ein dreiflügeliges Monster durchgesetzt wird. Und wenn ein Verfahren beschleunigt werden soll, können es immer noch die Bürger ausbremsen. Erstmal abwarten, ob sich diese Technik überhaupt durchsetzen wird. Vielleicht ist Strom aus Windkraft wirklich nur eine „Übergangstechnologie“ (Zitat Friedrich Merz; CDU). Wer weiß, was in 10 Jahren alles möglich ist, dank Kernfusion und anderen wundersamen Erfindungen.

Nach der Wahl wird sowieso alles wieder normaler – auch hier im Süden des Oldenburgischen. Dann ist Schluss mit den grünen Spinnereien. Dann kommen die von Habeck persönlich rausgerissenen Gasheizungen alle wieder in die Häuser. Warum müssen wir denn immer technologisch die ersten sein? Ach, das sind wir gar nicht mehr? Na, umso besser.

Die „Windmühlen der Schande“ – ja sie gibt es überall. Wir sorgen dafür, dass sie nur auf den Papieren der Planer und Verwaltungen existieren. Sie werden von der sogenannten Alternative für Deutschland eh bald alle abgerissen. Warum also erst mühselig bauen?!


Zur Person:

  • Stefan Freiwald hat ein Büro für Journalismus, PR & Nachhaltigkeit in Vechta. Er lebt mit seiner Familie in Oythe.
  • Den Autor erreichen Sie unter redaktion@om-medien.de.

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