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Vechta protestiert gegen rechts

Zahlreiche Gruppen und Institutionen hatten zu der Kundgebung auf dem Europaplatz aufgerufen.

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Um 12 Uhr hatten sich zahlreiche Menschen in Vechta versammelt. Foto: Hermes

Um 12 Uhr hatten sich zahlreiche Menschen in Vechta versammelt. Foto: Hermes

Die Kundgebung hat begonnen. Eine Menschenmasse demonstriert am Sonntagmittag in der Vechtaer Innenstadt gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Laut ersten Schätzungen der Polizei sind rund 2000 Personen vor Ort. Der Verein Contra hatte zu dem Protest aufgerufen. Inzwischen haben sich zahlreiche Gruppen und Institutionen angeschlossen. Das Motto der Initiatoren: "Nie wieder ist jetzt! AfD verhindern!"

Dabei sind unter anderem mehrere politische Parteien, das Kolpingwerk Oldenburger Land, der Runde Tisch Lohne sowie Gruppen aus den Kreisen Cloppenburg und Vechta, die Volleyballer der 1. Herren des DJK Füchtel und mehrere Gastronomen. Auch der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbunds ruft zur Demo auf. Als Redner zugesagt haben unter anderem der Vechtaer Bundestagsabgeordnete Alexander Bartz (SPD) und Tanja Meyer (Grüne).

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Hintergrund der Kundgebung in Vechta ist das Bekanntwerden rechtsradikaler Deportationsfantasien einiger AfD-Politiker. Die Recherche-Plattform Correctiv hatte über die Gespräche bei einem Treffen von AfD-Politikern mit einem Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, berichtet. Die Beteiligten planen demnach, Menschen mit Migrationsgeschichte millionenfach zu vertreiben und zu deportieren, wenn sie in Deutschland an die Macht kommen. Bundesweit gab es nach den Enthüllungen bereits zahlreiche Demonstrationen mit Zehntausenden Teilnehmern.

Aufrufe von Wohlfahrtsverbänden und Kirche

Zwischenzeitlich hatten auch mehrere katholische Bischöfe zu Protesten gegen den menschenfeindlichen Rechtsextremismus aufgerufen, unter anderem der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn. 20.000 Menschen demonstrierten nach Medienberichten am Freitag auf dem Domplatz. Auch mehrere Wohlfahrtsverbände und der Caritasverband mit Sitz in Vechta riefen unter anderem ihre Mitarbeiter zu Widerstand gegen Rechtsextremisten auf.

Die Initiatoren der Kundgebung in Vechta sehen die aktuellen Entwicklungen mit Sorge. Mit wachsender Unzufriedenheit mit der Ampel stieg bei Umfragen zuletzt auch die Zustimmung zur AfD. Der Contra-Vorsitzende Sebastian Ramnitz kann das nicht verstehen und erklärte vor der Demo: „Wenn man unzufrieden ist, dann kann man meinetwegen auch die Tierschutzpartei wählen, aber doch keine Faschisten.“ Frust sei kein Grund, Rechtsextreme zu unterstützen.

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