Von Fußball bis Kinderturnen, von Darts bis zur Theatergruppe: Der SV Hemmelte präsentiert sich zum 100-jährigen Bestehen äußerst vielfältig. Auf einem kurzen offiziellen Empfang zum Jubiläum würdigten Redner aus Politik und Sport vor allem die Verdienste der Ehrenamtlichen. Sie hätten den Verein organisiert und zu einer tragenden Säule der Dorfgemeinschaft entwickelt, wie es der Vorsitzende des Kreissportbundes Cloppenburg, Dr. Franz Stuke, formulierte. In einer kurzen Zeitreise zeigten die Veranstalter die Geschichte des SVH in Wort und Bild auf.
„Mit seinen aktuell 358 Mitgliedern gehört der SV Hemmelte zu den mitgliederstärksten Vereinen der Gemeinde. Sogar während der Pandemie konnte der Verein seine Mitgliederzahl erhöhen. Das spricht für die Attraktivität und die Verbundenheit im Ort", beschrieb Dr. Franz Stuke den SV Hemmelte. Der Verein habe das gesellschaftliche Leben an die erste Stelle gestellt. Das Ehrenamt funktioniere weiterhin hervorragend. Dr. Stuke regte an, die Gemeinde möge die Kosten der Jugendleiterausbildung übernehmen. Das sei nicht viel Geld, aber zeige die Wertschätzung für eine ehrenamtlichen Tätigkeit.
Besonderer Termin für Manfred Südbeck
Ein spezieller Termin war der Jubiläumsempfang nach eigenen Worten für den neuen Vorsitzenden des NFV-Kreises Cloppenburg, Manfred Südbeck: In Hemmelte gewählt, in Hemmelte die erste öffentliche Rede, das sei schon etwas Besonderes. Als Spieler oder in seinen verschiedenen Funktionen im Verein sowie auf Kreisebene habe er früher kaum direkten Kontakt mit dem SVH gehabt, sagte er. Lediglich 1987 sei er als Schiedsrichterbeobachter in Hemmelte gewesen. Damals habe der SVH das Spielfeld in Unterzahl verlassen müssen, erinnerte sich Manfred Südbeck. Er lobte den Verein als sehr aktiv. „Besser als der SVH kann man einen Kreisfußballtag nicht vorbereiten“, verteilte Südbeck ein dickes Kompliment. Das Ehrenamt sei das Fundament des Vereins: „Die Ehrenamtlichen sind die Seele des Sports."
Bürgermeister Michael Kramer nannte die Geschichte des SV Hemmelte eine „Erfolgsgeschichte“. Vor 100 Jahren haben man versucht, den Fußballsport in einem Verein zu etablieren. Das habe gut geklappt, zeitweise sehr gut. „Das funktioniert nur durch eine erfolgreiche Jugendarbeit, für die großes ehrenamtliches Engagement nötig ist. Die 2014 gegründete Jugendspielgemeinschaft mit dem FC Lastrup und dem BV Kneheim war der richtige Schritt, um die Arbeit breiter aufzustellen, damit niemand, der vielleicht nicht ganz so gut ist, auf der Strecke bleibt“, bilanzierte Kramer.
Zeitreise in Wort und Bild
Während SVH-Vorsitzender Jürgen Ostendorf in einer kurzen Zeitreise unter dem Motto „100 Jahre SV Hemmelte – ein Dorf, ein Verein“ die Geschichte des Vereins in Wort und Bild darstellte, zeigte Andre Hoffhaus die Entwicklung und die Arbeit der Jugendspielgemeinschaft auf. Peter Busse erläuterte die aktuelle Situation der Fußballabteilung, während Bertold Dröge mit Stolz verkünden konnte, dass der Verein über Jahrzehnte immer genügend Schiedsrichter stellen konnte. Aktuell seien sieben Schiedsrichter und zwei Schiedsrichterinnen aktiv, zwei Personen seien als Schiedsrichterbeobachter tätig und Bernd Engelmann sei Ehrenschiedsrichter.
Aber es gibt nicht nur Sport im SV Hemmelte: Die Theaterabteilung führt schon seit Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts regelmäßig plattdeutsche Theaterstücke auf. Nach dem Krieg fanden bereits im Januar 1947 wieder erste Aufführungen statt, zu denen damals 947 Besucher kamen, wie der 2. Vorsitzende des SVH, Thomas Osterloh, berichtete. Nur dreimal, 2010, 2021 und 2022, habe es nach dem Krieg keine Theaterveranstaltung in Hemmelte gegeben. Auch heute genießen die Hemmelter Theaterspieler einen guten Ruf.
Neue Turnhalle ist seit 2007 sportlicher Treffpunkt
Zudem gebe es im Verein die Steppaerobic- und Gymnastikgruppen sowie Kinderturnen und neuerdings eine Darts-Gruppe, die bald die ersten Punktspiele absolvieren möchte. Regelmäßig werden für Kinder Zeltlager organisiert. Die Kooperation mit den anderen Vereinen des Dorfes, den Landfrauen und dem Heimatverein, klappe vorzüglich, so Vorsitzender Ostendorf, der 2007 einen Traum der Hemmelter in Erfüllung gehen sah, als die neue Turnhalle eingeweiht wurde. Die Halle sei der sportliche Treffpunkt, das Vereinsheim der Treffpunkt des Ortes geworden, zumal es in Hemmelte keine Gastwirtschaft mehr gebe.
„Wir brauchen das Ehrenamt. Dazu benötigen wir die Unterstützung der Kommunen, der Sportverbände, der Politik“, appellierte Vorsitzender Jürgen Ostendorf und bat weiterhin um Unterstützung: „Die ehrenamtlich Engagierten werden in allen Vereinen gebraucht.“