Schützenhof Rechterfeld hat neue Pächter
Das Ehepaar Frank und Nicole Stauga aus Wildeshausen übernimmt das Kultrestaurant in der Gemeinde Visbek. Im Januar soll der Betrieb losgehen.
Florian Ferber | 30.12.2020
Das Ehepaar Frank und Nicole Stauga aus Wildeshausen übernimmt das Kultrestaurant in der Gemeinde Visbek. Im Januar soll der Betrieb losgehen.
Florian Ferber | 30.12.2020
Im Kirchdorf treten die Staugas in die Fußstapfen von Matthias Surmann (Picker's im Schützenhof) und von Aloys und Rita Olberding (Obbys). Foto: Ferber
In den Schützenhof Rechterfeld kehrt wieder Leben ein. Frank und Nicole Stauga aus Wildeshausen heißen die neuen Betreiber des Restaurants samt Saal, das weit über die Visbeker Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. Ein Pachtvertrag über 5 Jahre – mit der Option auf 5 weitere – ist in dieser Woche mit dem Eigentümer der Lokalität, der St. Antonius Schützenbruderschaft, unterzeichnet worden. Das Ehepaar Stauga übernimmt nach dem Alten Amtshaus in Wildeshausen und der Domschänke in Verden somit das dritte Gasthaus. Das ist seit Ende September zu, nachdem Vorgänger Matthias Surmann das Picker's im Schützenhof Rechterfeld wegen der Corona-Krise geschlossen hatte. Nachfolger Frank Stauga wird in der Dorfstraße 24 künftig das Alte Amtshaus im Schützenhof betreiben – und er erklärt sein Engagement: "Es ist ja so, dass immer mehr Säle wegbrechen und wir immer schon im Alten Amtshaus mit der Situation konfrontiert waren, dass wir draußen, wenn wir Hochzeiten hatten, um 22 Uhr Feierabend machen mussten aufgrund der Nachtregelung. Und da bot sich die Kooperation mit dem Haus drüben an." "Drüben" meint in diesem Fall rund 9 Kilometer Fahrtweg. Gleichzeitig, so der 52-Jährige weiter, sei das Ziel, sich weiterzuverbreiten, "mit der Küche, die wir machen hier im Alten Amtshaus". Und wie sieht die aus? Deutsch, mit mediterranen Einflüssen, lautet die Kurzbeschreibung von Frank Stauga. Dabei versuche man auch am neuen Standort regionale Produkte mit einzubinden – zum Beispiel bei Wild- und Geflügelbuffets oder saisonabhängig bei Grünkohl- und Spargelgerichten. Ein weiteres Standbein, das in Rechterfeld mit aufgebaut werden soll, erklärt Küchenmeister Stauga, liegt im "Fertigproduktbereich auf hochwertigem Niveau". Investiert wurde bereits in einen Schnellfroster und in eine Truhe, berichtet der Gastronom. Er setzt mit der selbst entwickelten und hergestellten Produktlinie "Feine Herrlichkeit" (schock gekühlte Gerichte, die man zu Hause erhitzt) – nicht nur während der Coronazeit – auf Take-away, also Essen zum Mitnehmen, etwa für Familien oder Senioren. "Wenn man uns mit der Zeit kennengelernt hat, kommt vielleicht der eine oder andere darauf, ach, Mensch, das war ja ganz lecker, dann kannst du ja dort in Rechterfeld auch zum Feiern hingehen", hofft Stauga auf eine positive Langzeitwirkung. Hochzeiten sollen in Zukunft – nach Corona – ebenso die Gäste anziehen wie Staugas' aus Wildeshausen bekannte Weihnachtsmarkthütten, die zur passenden Zeit dann auch auf dem Parkplatz am Schützenhof aufgebaut und hergerichtet werden sollen. Noch aber dominiert die Pandemie. Wie geht der Neupächter damit um? "Sorge ist eine Sache. Nur was man tun kann, das ist das Ausschlaggebende. Die Leute werden ja weiter essen. Ich gebe nicht kampflos dem Einzelhandel das Feld weg." Er werde seine Produkte – "ob's ein Frikassee ist, eine Rinderroulade oder das Beste von der Ente" – vor Ort fertig machen und zum Verkauf anbieten. Wie viele Mitarbeiter künftig im Alten Amtshaus im Schützenhof angestellt sein werden, kann Frank Stauga, der auch Sprecher der Wildeshauser Gastronomenrunde und aktiv und vernetzt im Stadtmarketing ist, derzeit noch nicht sagen. Aber: "Die Leute, die vorher dort beschäftigt waren, haben schon signalisiert im Vorfeld, dass sie gerne auch wieder dort arbeiten wollen. Das wollen wir natürlich ermöglichen." Er und Ehefrau Nicole werden auch hin und wieder, aber nicht ständig in Rechterfeld sein. (Wieder)eröffnet werden soll der Schützenhof im Laufe des Januars. Umbaumaßnahmen sind derzeit nicht geplant, sagt der Wildeshauser. "Falls uns aber Ideen kommen, die wir coronakonform umsetzen können, sind wir die ersten am Start." Markus Dorissen-Wesjohann, Vorsitzender der Rechterfelder Schützen, freut sich derweil stellvertretend für seine Bruderschaft über die neuen Pächter. "Wir sind sehr froh darüber, dass alles so reibungslos geklappt hat. Er (Frank Stauga) ist seit über 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Er weiß, was er macht, er kennt sich aus. Wir haben da einen profunden Nachfolger gefunden, der dem Objekt auf jeden Fall guttun wird."Ein Standbein: Hochzeitsfeiern
"Sorge ist eine Sache. Nur was man tun kann, das ist das Ausschlaggebende. Die Leute werden ja weiter essen. Ich gebe nicht kampflos dem Einzelhandel das Feld weg."Frank Stauga, neuer Pächter im Schützenhof Rechterfeld
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