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Politikaktivistin Claudine Nierth spricht in Vechta

In der BBS Marienhain gestaltete sie einen interaktiven Abend zum Thema "Die Demokratie braucht uns" mit. Ihr Credo: Mehr Engagement tut gut.

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Claudine Nierth hielt einen Impulsvortrag zu Demokratie und beantwortete anschließend einige Fragen. Foto: Heinzel

Claudine Nierth hielt einen Impulsvortrag zu Demokratie und beantwortete anschließend einige Fragen. Foto: Heinzel

Deutschland ist eine Demokratie; so gibt es das Grundgesetz vor. Doch wie ist es um diese Lebensform und politische Ordnung, bei der das Volk herrscht, aktuell bestellt? Darüber sprach jetzt Claudine Nierth in der Berufsschule (BBS) Marienhain in Vechta. 

Nierth (Jahrgang 1967) sieht sich als Künstlerin und Politikaktivistin. Sie ist im Vorstand des Vereins "Mehr Demokratie" und hat mit „Die zerrissene Gesellschaft“ und „Die Demokratie braucht uns“ bereits Bücher zum Thema veröffentlicht. 

In die Aula der BBS Marienhain hatte sie der Förderverein der Schule, die Schule selbst und die Partnerschaft für Demokratie (PfD) eingeladen. Vier Schulklassen sowie Bürgerinnen und Bürger kamen. Den Abend moderierten Benedikt Feldhaus und Peter Havers.

Demokratische Bildung und Haltung seien ihr ein Herzensanliegen, sagte Schulleiterin Gabrielle Grieshop. Daher freue sie sich sehr, das Claudine Nierth den Weg nach Vechta gefunden habe.

Vier Klassen der BBS Marienhain und interessierte Vechtaer Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Foto: HeinzelVier Klassen der BBS Marienhain und interessierte Vechtaer Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Foto: Heinzel

„Das Schwierigste ist, seine Meinung zu ändern“, erklärte Nierth ihrem Publikum. Denn die eigene Meinung sei ein Ergebnis von Erziehung und Sozialisierung, ein Teil der Identität. Aber wann hinterfrage man eigentlich die eigene Meinung? Und wann ändere man diese? Darüber konnten sich die Anwesenden 2 Minuten austauschen.

Die anschließende Abstimmung nutzte Nierth als Überleitung. Sie sagte: „Demokratie ist solange unsichtbar, solange wir sie nicht anwenden.“ Die Menschen sollten von der Seitenlinie am Spielfeldrand mitten ins Spiel auf dem Platz geholt werden. Sie sollten mitentscheiden können und eine Stimme haben. Das Gefühl, es werde doch nur alles über den eigenen Kopf entschieden, sei fatal.

Doch um dieses Ziel zu erreichen, müsse sich die demokratische Grundordnung weiterentwickeln. Aktuell befinde sich Deutschland auf einer Skala von 1 bis 10 nur auf Stufe 6. Es gebe also noch Luft nach oben. Claudine Nierth berichtete, dass Menschen ihre Meinung ändern würden, wenn sie Verantwortung übernehmen. Das gehe in "Bürgerräten". Mit ihrem Verein "Mehr Demokratie" habe sie die Umsetzung des Bürgerrates Ernährung begleitet. 

Mit Die zerrissene Gesellschaft und Die Demokratie braucht uns hat Claudine Nierth zwei Bücher zum Thema geschrieben. Foto: HeinzelMit "Die zerrissene Gesellschaft" und "Die Demokratie braucht uns" hat Claudine Nierth zwei Bücher zum Thema geschrieben. Foto: Heinzel

Daneben sei es aber enorm wichtig, andere Meinungen zu akzeptieren, sachlich Argumente auszutauschen und gemeinsam Kompromisse und Lösungen zu finden. Von großer Bedeutung seien dabei das Zuhören und die Empathie.

Nach dem Impulsvortrag gab es noch eine Fragerunde. Claudine Nierth regte zum Nachdenken, zum Engagement, zur Debatte und zur Meinungsbildung an – alles Dinge, ohne die eine Demokratie nicht funktionieren könne.

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