Die Gewerkschaften Verdi und EVG haben für den heutigen Montag (27. März) ihre Mitglieder zum bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Personen-Nahverkehr aufgerufen. Der Streik in Fern- und Nahverkehr, der in aller Regel von Bediensteten in öffentlich-rechtlichen Arbeitsverhältnissen abgewickelt wird, die jetzt für höherer Löhne streiken, trifft unter anderen die Deutsche Bahn. Weil die Fahrdienstleiter oft ebenfalls zu den Streikenden gehören, ist auch das Streckennetz der DB Netz AG betroffen. Daher stand heute Morgen und bis zur Mittagszeit auch der Schienenverkehr der privaten Nordwestbahn (NWB) still.
Auf einigen Strecken, so NWB-Sprecher Steffen Högemann nach Anfrage von OM-Online, kann jedoch der Zugverkehr bereits heute Nachmittag wieder anlaufen (Stand: 13 Uhr). Offensichtlich sind in einigen Gebieten Fahrdienstleiter im Dienst, die Stellwerke besetzt. Wenn auch Högemann über die Hintergründe bislang keine Kenntnis hat, so kann doch auf 2 Strecken im Oldenburger Münsterland der Zugverkehr wieder aufgenommen werden.
Auf den Linien RE58 und RE18 wird heute Nachmittag wieder gefahren
Auf der NWB-Linie RE58 (Osnabrück – Bremen), ist laut Fahrplan ab Bahnhof Vechta der erste Zug im regelmäßigen Verkehr um 13.29 Uhr Richtung Osnabrück gestartet. Im Stundentakt gibt es weitere Abfahrten ab Vechta. Letztmals geht es um 20.29 Uhr nach Osnabrück. Für die Linie RE58 gilt, dass Richtung Norden nur Ersatzverkehr angeboten wird. Ab Vechta in Richtung Bremen läuft derzeit und bis morgen früh nichts über die Schiene.
Der reguläre Verkehr auf der Linie RE58 wird mit den ersten Zügen mit Abfahrt 5.19 Uhr (Bremen) und 5.24 Uhr (Osnabrück) wieder aufgenommen. Der Pendlerzug Richtung Bremen startet auf dieser Strecke wieder regulär um 4.21 Uhr in Lohne, um 4.28 Uhr in Vechta.
Auf der Linie RE18 von Cloppenburg nach Osnabrück wird ebenfalls heute Nachmittag wieder gefahren, laut aktuellem Fahrplan im regulären Stundentakt, mit der ersten Abfahrt aus Cloppenburg um 16.05 Uhr; die letzte Abfahrt ist um 20.05 Uhr eingeplant. In der Gegenrichtung nach Oldenburg können Fahrgäste nach wie vor nur den Alternativverkehr nutzen. In der Regel ist das ein mit dem Bus abgewickelter Ersatzverkehr.
Nach Ende des Streiks plant die NWB die Aufnahme des Zugverkehrs auf der Linie RE18 mit dem ersten Zug ab Oldenburg in Richtung Süden um 4 Uhr; von Osnabrück geht es um 5 Uhr morgens wieder los.
Fahrgäste sollten sich vorher erkundigen, ob ihr Zug fährt
Grundsätzlich sollten sich Fahrgäste vorher immer in den digitalen Fahrplanauskünften der Personen- und Güterbeförderer erkundigen, ob die ins Auge gefassten Züge ausfallen oder fahren, und ob gegebenenfalls ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. „Wir haben Busverkehre eingerichtet, aber nicht für alle Verbindungen konnten wir Transportunternehmen finden“, sagt Högemann. So fahren etwa von Vechta in Richtung Bremen den ganzen Tag über Busse im Pendelverkehr, andere Verbindungen und bestimmte Taktungen hätte man dagegen nicht aufrechterhalten können und komplett gestrichen.