Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Neuenkirchen-Vördens Rat beschließt höhere Zuschüsse für Naturbad und Musikschule

Die finanzielle Lage der Gemeinde ist angespannt. Trotzdem hält die Politik an der Unterstützung der Einrichtungen fest. Die seien wichtig für sehr viele Bürgerinnen und Bürger.

Artikel teilen:
Mehr Geld: Die Gemeinde wird nach dem jüngsten Ratsbeschluss die Mittel für das Naturbad Vörden deutlich aufstocken. Foto: Lammert

Mehr Geld: Die Gemeinde wird nach dem jüngsten Ratsbeschluss die Mittel für das Naturbad Vörden deutlich aufstocken. Foto: Lammert

Trotz der angespannten Haushaltslage im kommenden Jahr haben die Mitglieder des Neuenkirchen-Vördener Gemeinderates bei ihrer jüngsten Sitzung verschiedene Zuschussanträge befürwortet.

Naturbad Vörden: Auf einen Antrag des Vereins Naturbad Vörden hin sprach sich der Rat dafür aus, die Gemeinde solle die bislang geschätzten 1,5 Millionen Euro für die Sanierung des Naturbades übernehmen. Der Christdemokrat Martin Menke und der Sozialdemokrat Günter Plohr waren sich einig: Wenn es jetzt keine Investitionen gebe, werde das Bad schließen und nicht mehr öffnen. Denn ohne die Investitionen werde die Wasserqualität nicht mehr den Vorgaben entsprechen. Hilfe tue not, weil das Naturbad ein Leuchtturmprojekt in der Gemeinde sei, das auch viele Badegäste aus dem Umland anlocke.

Sanierung beginnt mit Teich 3

Der Rat votierte dafür, im ersten Schritt noch vor der Badesaison 2024 den sogenannten Teich 3 mit der Erneuerung des Kiesfilters, der Drainagestränge und der Folie sowie einer Sanierung des Pumpenschachtes in Auftrag zu geben. Allerdings werden die Arbeiten wohl dazu führen, dass das Bad erst Anfang Juni und nicht schon Mitte Mai öffnen wird, sagte Bürgermeister Ansgar Brockmann.

In einem zweiten Schritt wird es um die Erneuerung der Teiche 1 und 2 gehen, wobei die Maßnahmen wie beim Teich 3 erforderlich sind und darüber hinaus die Anpassung des Höhenniveaus. Der letzte Abschnitt würde die Sanierung des Badebereichs umfassen. Die Verwaltung plädierte dafür, den zweiten Schritt nach der Badesaison 2024 in Angriff zu nehmen.

Musikschule soll 130.000 Euro jährlich bekommen

Ferner beschlossen die Politikerinnen und Politiker, dass die Gemeinde den jährlichen Betriebskostenzuschuss von – wie 2022 festgelegt – 100.000 auf 130.000 Euro erhöhen wird. Der Grund sind gestiegene Betriebskosten etwa durch die tariflichen Entgelterhöhungen für die hauptamtlichen Mitarbeiter.

In dem Zusammenhang mahnte Heinz Fehrmann von der IGNV an, der Verein Naturbad müsse über seine Mitgliedsbeiträge nachdenken. Denn die seien schon lange konstant. Dann täte der Verein auch selber etwas für die Verbesserung seiner finanziellen Lage.

Musikschule: Auch der Verein Musikschule als Träger der Musikschule Neuenkirchen-Vörden soll nach dem Willen des Rates zwischen 2024 und 2026 einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 130.000 Euro bekommen. Der Bürgermeister erklärte, die Rückzahlung eines großen Teils der in Anspruch genommenen Corona-Hilfen in Höhe von 15.000 Euro an die N.Bank habe erhebliche finanzielle Auswirkungen.

Seit 2021 habe die Musikschule trotz einer Erhöhung des Schulgeldes ein Minus von rund 36.000 Euro erwirtschaftet. Die Rücklagen des Vereins, der 90 Prozent des Budgets für Personalkosten aufwendet, seien inzwischen aufgebraucht. Nach Angaben Ansgar Brockmanns nehmen in diesem Jahr 607 Schülerinnen und Schüler Unterricht in der Musikschule. 80 von ihnen erhalten einen Mehrfachunterricht. Im vergangenen Jahr hatte die Musikschule 547 Schülerinnen und Schüler gezählt.

Tourist-Information erhält 1,60 statt bislang 1,35 Euro pro Bürger

Tourist-Information: 1,60 Euro statt bislang 1,35 Euro pro Einwohner wird die Gemeinde ab 2024 und – so der Ratsbeschluss – "bis auf Weiteres"  als Zuschuss an die Tourist-Information (TI) Erholungsgebiet Dammer Berge zahlen. Damit flössen im kommenden Jahr rund 14.800 Euro aus Neuenkirchen-Vörden an die TI. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die letzte Anhebung des Zuschusses 2012 erfolgt war.

Die TI mit ihren 1,5 festen Stellen und einem Finanzvolumen von 180.000 bis 200.000 Euro pro Jahr leiste Enormes. Aber: Auch die TI könne ohne einen höheren Zuschuss ihre Angebote nicht mehr aufrechterhalten.

Schützenverein Nellinghof: Seine grundsätzliche Zustimmung signalisierte der Rat hinsichtlich der vom Schützenverein Nellinghof beantragten Förderung für eine Baumaßnahme an dessen Schützenhalle. Geld – und zwar bis zu 40 Prozent – soll fließen für die neue Bedachung und Isolierung der Halle, den Einbau einer Seitentür, das Verlegen neuer Fliesen und den behindertengerechten Umbau der Toiletten. Nicht unterstützen wird die Gemeinde die ebenfalls geplante Photovoltaikanlage, da die sich im Laufe der Jahre amortisieren werde, sagte der Bürgermeister.

Wie hoch der Zuschuss letztlich sein wird, hängt von der Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verein ab. Liegt sie zwischen 51 und 100, hilft die Gemeinde nach ihrer Satzung mit 40 Prozent. Allerdings habe der Verein noch keinen Nachweis über die Zahl der Kinder und Jugendlichen vorgelegt.

Jetzt OM-Plus für 0,99€ im ersten Monat testen. Erfahren Sie alles Relevante aus beiden Landkreisen im OM. Auf dem Desktop, mobil und in der News-App! Hier geht es entlang.

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Neuenkirchen-Vördens Rat beschließt höhere Zuschüsse für Naturbad und Musikschule - OM online