Wo bis vor einigen Jahren noch in der Küche der Herd glühte und im Salon den Gästen die Speisen serviert wurden, könnten bald Aktenordner und Exponate gehortet werden. Denn das neue Nutzungskonzept sieht vor, dass das Barßeler Müllerhaus zum Vereins- und Heimathaus für den Bürger- und Heimatverein wird. Darauf verständigten sich die Mitglieder des Ausschusses für Kultur-, Sport- und Tourismus.
Damit könnte eine jahrelange Diskussion um die Nutzung des Gebäudekomplexes enden. Im Gespräch gewesen waren in der Vergangenheit beispielsweise Gastronomie, Herberge oder Übernachtungsmöglichkeiten für Fahrradfahrer. Als Grundlage für das neue Heimathaus soll nun das von Museumsberaterin Dr. Beate Bollmann aus Oldenburg erstellte Konzept dienen. Gewährleistet werden soll dabei, dass der Saal in Kooperation mit einem Gastronomen zusätzlich von den Bürgern gebucht werden kann. Doch es warten noch ein paar Hürden. Insbesondere, was die Kosten für die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes aus dem Jahre 1900 betrifft.
Wie teuer alles wird, dazu konnte Bürgermeister Nils Anhuth (Parteilos) auf Anfrage von Ratsherr Maik Kamphaus (SPD) keine Aussage treffen. Als nächster Schritt sei die Beauftragung eines Architekten erforderlich, um das Konzept von Dr. Bollmann von planerischer Seite zu unterfüttern. Restmittel aus dem Haushalt stehen dafür zur Verfügung. „Erst wenn genaue Zahlen vorliegen, können wir Mittel einplanen und entsprechende Förderanträge auf den Weg bringen“, so Barßels Bürgermeister.
Monumentendienst soll einbezogen werden
Zudem müsse mit dem Bürger- und Heimatverein die praktische Umsetzung verhandelt werden. „Die vertragliche Gestaltung könnte im kommenden Jahr dann umgesetzt werden“, so Anhuth. Ratsherr Hubert Niemeyer (BFB) sagte: „Ich begrüße es sehr, dass uns das Müllerhaus erhalten bleibt und instand gesetzt wird. Es ist klasse, dass der Bürger- und Heimatverein dort einzieht. Der Saal sollte weiterhin für Feiern genutzt werden.“ Niemeyer bat darum, den Monumentendienst aus Ahlhorn bei der Sanierung zu Rate zu ziehen.
Begrüßt hat das Konzept auch die CDU-Fraktion, denn jetzt gebe es endlich Klarheit. „Der Monumentendienst sagt aber nichts über die Kosten, sondern berät nur bei der Sanierung “, betonte Ratsherr Johannes Geesen.
Auch Barßels ehemaliger Bürgermeister Johannes Budde als hinzugewähltes Ausschussmitglied sprach sich für das Konzept von Dr. Bollmann aus. „Es ist wichtig, für die Finanzierung, eine Förderungen zu beantragen.“ Denn welche Fördertöpfe gebe es jetzt noch angesichts der derzeitigen Haushaltsprobleme der Bundesregierung.