Mahnwache: Tierschützer demonstrieren in Lohne
Rund 100 Personen versammelten sich am Samstagnachmittag vor einer Schlachterei.
Julian Röben, Oliver Hermes | 18.01.2025
Rund 100 Personen versammelten sich am Samstagnachmittag vor einer Schlachterei.
Julian Röben, Oliver Hermes | 18.01.2025

Foto: Hermes
Rund 100 Personen haben am Samstagnachmittag an einer Mahnwache zu dem Thema „Tierrechte“ unmittelbar vor dem Schlachtbetrieb in der Brandstraße in Lohne statt. Laut Angaben der Polizei meldete Privatperson* die Versammlung an. Die Teilnehmer forderten unter anderem die Schließung von Schlachthöfen sowie die Rücknahme von Strafanzeigen gegen die Mitglieder Anna Schubert und Hendrik Haßel. Die Mahnwache verlief friedlich, berichtet die Polizei. Vorausgegangen war der Versammlung ein Ereignis aus dem vergangenen Jahr: Mitarbeiter der Lohner Schlachterei Brand bemerkten, dass sich wiederholt Unbefugte Zutritt zur Schlachterei verschafft haben mussten. Denn im Betrieb hatten diese versteckt angebrachte Kameras entdeckt. Der Geschäftsleitung war daher bewusst, dass die Einbrecher zurückkehren mussten. Als das tatsächlich nachts passierte, schlug die Polizei zu und konnte zwei der drei Täter festnehmen – es handelte sich um die Mitglieder von Ariwa. Im Vorfeld der Mahnwache äußerte sich bereits Niko Brand, Geschäftsführer von Brand Qualitätsfleisch, gegenüber OM-Medien. Demnach will er vor den Tierrechtsaktivisten nicht einknicken. „Wir lassen uns nicht in Verruf bringen. Und wir lassen uns das nicht gefallen“, sagt er dazu. Brand ist davon überzeugt, dass ihn die Ariwa-Aktivisten unter Druck setzen wollen. „Der Einbruch ist juristisch ein Antragsdelikt“, sagt er. Würde er die Anzeige zurückziehen, würde das Verfahren nicht weiter verfolgt. „Die wollen mich erpressen, das mache ich aber nicht mit“, betont er. Nach eigenen Angaben wurde die Aktion am Samstag von einem Bündnis aus Tierrechtsgruppen organisiert, darunter die Tierrechtsinitiative Osnabrück, der Tierbefreiungstreff Münster, Ariwa Bielefeld, Bielefeld Animal Save, die Antifa-Vernetzung Diepholz sowie die betroffenen Aktivist:innen selbst. „Die Demonstration hat ein klares Signal gesendet. Menschen, die Tierleid sichtbar machen, dürfen nicht kriminalisiert werden“, erklärte Schubert. „Wir kämpfen nicht nur für uns, sondern für die Millionen Tiere, die täglich in Schlachthöfen leiden.“ Es wurde angekündigt, den Protest weiterzuführen. Weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie hier.
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