Landkreis Cloppenburg meldet mehr Corona-Fälle und einen Toten

Im Landkreis Cloppenburg ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen am Mittwoch um 26 auf 468 gestiegen. Ein 87-Jähriger aus der Gemeinde Emstek ist infolge einer Corona-Infektion verstorben.

Die Kreisverwaltung arbeitet unterdessen an einem Konzept für kostenlose Schnelltests. Partner soll dabei der Landesapothekerverband sein. Die Behörde will in allen Städten und Gemeinden kurzfristig kostenlose Testmöglichkeiten anbieten. 

Im Streit mit dem Land Niedersachsen um Einschränkungen des  Handels bei der Terminvergabe zur Anprobe und von Kontakten in Gebieten mit einer Inzidenz von über 100 schießt der Landkreis auch beim Thema Schnelltests gegen die Landesregierung: Die Kreisverwaltung warte weiterhin auf ein Konzept, wie auch Schülerinnen und Schülern kostenlose Tests angeboten werden könnten. Der zuständige Dezernent für das Schulamt, Kreisrat Neidhard Varnhorn bewertete dies als "sehr ärgerlich". Für Mitarbeiter in Kindertagesstätten und der Kindertagespflege habe der Landkreis laut Mitteilung bereits auf eigene Kosten Tests zur Verfügung gestellt.

In allen Städten und Gemeinden soll getestet werden

Bei den kostenlosen Schnelltests für die breite Bevölkerung bedient sich der Landkreis jetzt einer Vereinbarung der Landesregierung mit dem Landesapothekerverband. Die Verwaltung erarbeite nach eigenen Angaben derzeit mit einer aus Vertretern mehrere Ämter bestehenden Arbeitsgruppe ein Konzept. Mit der Umsetzung sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger kurzfristig testen lassen können. Das Konzept werde bereits am Donnerstag vorgestellt werden, teilte Kreissprecher Sascha Rühl mit. Dabei werde die Kreisverwaltung auf der Vereinbarung zwischen Apothekern und Land sowie der am Mittwoch veröffentlichten Teststrategie aufbauen.

Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg (CDU) sagte dazu: „Unser Ziel ist, dass man sich möglichst in jeder Stadt und Gemeinde testen lassen kann. Auch hier stehen wir für eine dezentrale Lösung, um längere Anfahrten für die Bürger zu vermeiden.“ Der Landkreis verweist dabei auf sein "erfolgreiches dezentrales Impfprojekt", bei dem in Aktionen in den jeweiligen Städten und Gemeinden geimpft wird.

Dennoch breitet sich das Coronavirus zunächst weiter aus: Das Cloppenburger Gesundheitsamt zählt am Mittwoch kreisweit 49 neue Fälle aus 10 der 13 kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Dem gegenüber stehen 22 Genesungen. Damit liegt die Zahl der aktuellen Fälle bei 468 - am Dienstag waren es noch 442. Die Zahl der Menschen, die im Kreisgebiet im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben sind, steigt um eine Person auf 135. Der verstorbene Emsteker wird in der Statistik nicht mehr als Infizierter gezählt.

Bösel, Cloppenburg und Friesoythe stark betroffen

Die Infektionsschwerpunkte im Kreisgebiet mit insgesamt 32 der 49 neuen Fälle sind nach Angaben der Behörde aktuell Cloppenburg, Friesoythe und die Gemeine Bösel. Betroffen seinem demnach Menschen aller Altersgruppen der Geburtsjahrgänge 1930 bis 2013. Die Fälle verteilten sich breit über verschiedene Branchen - sie sind also nicht schwerpunktmäßig auf den Corona-Ausbruch in einem Garreler Schlachtunternehmen zurückzuführen.

Konsequenz der anhaltend hohen Infektionszahlen: Auch die Zahl der Corona-Patienten steigt, die stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen. Aktuell sind es insgesamt 27 - 2 mehr als am Vortag. 7  Infizierte werden auf der Intensivstation versorgt - einer mehr als am Vortag.

Während das Gesundheitsamt aus 10 der 13 Städte und Gemeinden im Kreisgebiet neue Infektionen meldet, sind Lindern und Lastrup weiterhin offiziell Corona-frei. Der Behörde sind in den Gemeinden keine Fälle bekannt. Ganz anders sieht es in der Gemeinde Garrel aus: Hier gibt es am Mittwoch nach 3 nachgewiesenen Neuansteckungen und 5 Genesungen mit 104 nachgewiesenen Infektionen die mit Abstand meisten Fälle. Darauf folgt Bösel mit 71 Fällen und die deutlich größere Kreisstadt Cloppenburg mit 63 aktiven Infektionen

Inzidenz weiter weit über der 100er-Marke

Nach zuletzt rückläufigen Infektionszahlen im Landkreis Cloppenburg ist die 7-Tagesinzidenz - die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche - nach Berechnungen des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) am Mittwoch auf 143,5 gesunken. Der Landkreis bleibt damit nach aktueller Definition der Landesverordnung Hochinzidenzgebiet mit verschärften Kontaktbeschränkungen.

Das Cloppenburger Gesundheitsamt hat aktuell für 971 Personen Quarantäne angeordnet. Seit Ausbruch der Pandemie vor gut einem Jahr galt diese Anordnung bereits in 18.043 Fällen.

Bei Fragen zu den Corona-Regeln im Kreis Cloppenburg wenden Sie sich bitte an das Bürgertelefon der Kreisverwaltung: 04471/15-555.