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Kita-Plätze in Cloppenburg reichen ab 2024/2025 laut Prognose nicht mehr

Die Stadt rechnet mit einem stetig steigenden Bedarf an Kita- und Krippen-Plätzen. Hauptgrund ist die prognostizierte wachsende Geburtenrate. Die Verwaltung sucht nun nach neuen Standorten für Kitas.

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Erst Ende März eröffnet: Die neue Kindertagesstätte (Kita) Löwenzahn in der Eisenhutstraße in Cloppenburg. Archivfoto: Hermes

Erst Ende März eröffnet: Die neue Kindertagesstätte (Kita) Löwenzahn in der Eisenhutstraße in Cloppenburg. Archivfoto: Hermes

Schon in weniger als 3 Jahren könnten die vorhandenen Kita-Plätze in der Stadt Cloppenburg nicht mehr ausreichen. Das geht aus einer Bedarfsplanung hervor, die die Verwaltung am Mittwochabend im Ausschuss für Kultur, Sport, Familie und Soziales vorstellte. So prognostiziert die Stadt, dass der Bedarf die vorhandenen Plätze im Laufe des Kita-Jahres 2024/2025 übersteigen wird. "Wenn die Tendenz so weiter geht, dann sind ab 2024/2025 neue Plätze nötig", sagte der Fachbereichsleiter für Familie, Bildung und Soziales, Egon Meyer-Pölking. Ab dem 1. August dieses Jahres bietet die Stadt laut Beschlussvorlage etwa 1300 Kita-Plätze an, der prognostizierte Bedarf liege bei etwa 1200 Plätzen.

Die Stadt reagiert schon jetzt auf den steigenden Bedarf: Zum einen soll ab 1. August die Kita Schatzkiste um 2 Kindergartengruppen (eine Vormittags-, eine Ganztagsgruppe) erweitert werden. Diese zusätzlichen Plätze fließen bereits in die Bedarfsplanung mit ein. Zum anderen ist geplant, in der "Kita für alle" (Cloppenburg) und in der "Kita Kunterbunt" (Bethen) jeweils eine neue Gruppe zu schaffen. Nach derzeitigem Stand könnten diese zusätzlichen Gruppen frühestens im Sommer 2023 fertiggestellt werden.

Auch neue Krippenplätze werden benötigt

Für ihre Hochrechnungen hat die Stadt die Geburtenraten, die vorhandenen Plätze sowie die belegten Plätze ab 2012 berücksichtigt. Aus den Daten hat sie den künftigen Bedarf bis 2027 errechnet. So geht die Stadt davon aus, dass die Geburtenrate in Cloppenburg jährlich um 2,6 Prozent wächst. Dementsprechend steigt auch der Bedarf an Krippenplätzen. Das liege außerdem daran, dass Eltern nach der Geburt ihrer Kinder immer früher wieder in ihren Beruf einstiegen, sagte Meyer-Pölking.

Aus der Prognose der Stadt geht hervor, dass die vorhandenen Krippen-Plätze ab dem Jahr 2025/2026 nicht mehr ausreichen. Ab 1. August 2022 bietet die Stadt etwa 450 Krippenplätze an, der prognostizierte Bedarf liegt bei knapp über 400.

Angesichts des steigenden Bedarfs, stimmte der Ausschuss einstimmig dafür, die Verwaltung damit zu beauftragen, nach neuen Standorten für Kindertagesstätten und Krippen zu suchen.

Betreuungsquote: 100 Prozent möglich oder nicht?

Jutta Klaus (UWG) begrüßte die vorgestellte Bedarfsplanung und lobte die Verwaltung. "Endlich haben wir belastbare Zahlen, auf die wir unsere Planungen stützen können", sagte sie. In den vorherigen Berechnungen sei der echte Bedarf nicht sichtbar geworden.  Zugleich regte sie an, eine Betreuungsquote von 100 Prozent anzustreben. Wie die Stadt in der Beschlussvorlage mitteilt, lag die Betreuungsquote in den vergangenen 4 Jahren bei durchschnittlich 95 Prozent. Das bedeute, dass jährlich etwa 60 Kinder in die Schule kommen, ohne zuvor in eine Kita gegangen zu sein, sagte Klaus.

Meyer-Pölking entgegnete, dass es keine Kitapflicht gebe und man niemanden zwingen könne, seine Kinder in die Kita zu schicken. "Die 100 Prozent werden wir nie erreichen", so Meyer Pölking. Zudem wies er darauf hin, dass das Angebot die Nachfrage aktuell übersteige.

Klaus sagte, man müsse es den Eltern so leicht wie möglich machen, Kita-Plätze zu bekommen. Auf Nachfrage erklärt sie, dass je mehr Plätze die Stadt anbieten kann, desto höher auch die Betreuungsquote steige, weil Eltern ihre Kinder dann eher in ihre "Wunschkita" geben können. Eine noch höhere Betreuungsquote sei also durchaus möglich. "Oldenburg hat sich die 100 Prozent auf die Fahnen geschrieben und das sollten wir auch tun", sagte Klaus während der Ausschusssitzung.

8 zusätzliche Hortplätze ab August

Teil der Bedarfsplanung war auch die Kinderbetreuung im städtischen Hort. Dort können Grundschulkinder nach der Schule nachmittags betreut werden. Die Zahlen liegen hier aber deutlich niedriger: Die Stadt bot in den vergangenen Jahren regelmäßig 32 Hortplätze an und konnte den Bedarf so fast immer decken. Ab 1. August soll das Angebot (wie schon 2017) auf 40 Plätze erhöht werden, da bereits 34 Anmeldungen vorlägen.

Jutta Klaus regte an, das Hortangebot flexibler zu gestalten. So gebe es in vielen Grundschulen zwar ein Angebot, die Kinder nachmittags zu betreuen. Dies sei allerdings oft nur an 3 oder 4 Tagen pro Woche möglich. Deshalb solle es den Eltern ermöglicht werden, ihre Kinder auch regelmäßig an weniger als 5 Tagen pro Woche in den Hort geben zu können.

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